Kritik an Regierung

FPÖ startet Petition gegen "Corona-Wahnsinn"

ABD0110_20200427 - WIEN - ÖSTERREICH: FPÖ-Klubobman Herbert Kickl am Montag, 27. April 2020, anl. der PK der FPÖ "Allianz gegen den Corona-Wahnsinn" in Wien. - FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER

Veröffentlicht: 27. April 2020 16:22 Uhr
Die FPÖ hat eine Petition ins Leben gerufen, um den Protest gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung zu bündeln. "Es reicht. Wir wollen eine Rückkehr zur normalen Normalität", sagte Klubobmann Herbert Kickl am Montag bei der Vorstellung der "Allianz gegen den Corona-Wahnsinn".

Auf der Webseite coronawahnsinn.at könne jeder unterschreiben, die Partei wolle aber niemanden vereinnahmen. Gefordert wird unter anderem gezielter Schutz für Risikogruppen und medizinisches Personal, Achtung von Verfassung und Grundrechten, Entschädigung für alle und volle Transparenz bei Experten und Corona-Statistiken.

Die Initiative, die Kickl als "Schulterschluss mit dem Hausverstand" beschrieb, sei die Reaktion auf die "dumpfe Angstmache" der türkis-grünen Koalition. Diese ergehe sich in einer "Dauer-Besachwalterung" des Landes und zeige einen direkt "lustvollen Umgang beim Zelebrieren des Ausnahmezustands". Ein zuvor publik gewordenes Sitzungsprotokoll vom März, wonach die Regierung die Angst der Bevölkerung gezielt verstärkt haben soll, bezeichnete der ehemalige Innenminister als bloße Spitze des Eisbergs.

FPÖ-Vorschläge blieben ungehört

Es sei erwiesen, dass keines der Corona-Schreckensszenarien von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eingetreten ist. "Aber es ist etwas anderes eingetreten, nämlich ein Umbau des Landes", führte Kickl aus. Rekordarbeitslosigkeit, Pleitewellen, dazu die soziale Vereinsamung der älteren Bevölkerung und vieles mehr hätten Kurz und Co. zu verantworten. Zudem würden "Abertausende in die Abhängigkeit der schwarz-grünen Regierungsbürokratie" getrieben, während die bürgerlichen Freiheiten "Stück für Stück filetiert werden". Und hintergründig werde bereits die Angst vor einer zweiten Infektionswelle geschürt.

Ein Großteil der Medien sei mittlerweile gekauft, das Parlament habe sich weitgehend selbst entmachtet, führte Kickl weiter aus. Denn dort habe man viele Vorschläge eingebracht, die seien aber allesamt "mit einer unglaublichen Arroganz der Macht" weggewischt worden.

Kickl zitiert Kreisky

Die Oppositionsparteien arbeiten ja derzeit auch an der Einsetzung eines parlamentarischen Unterausschusses, der die Abwicklung der Corona-Hilfen kontrollieren soll. Hier trete man aber weiter auf der Stelle, da die ÖVP blockiere. "Wir haben keinen Millimeter Vorwärtsbewegung erreicht in der Frage", sagte Kickl und betonte: "Ohne ein gehöriges Maß an parlamentarischer Kontrolle braucht man mit uns über diese Dinge nicht mehr reden."

Weil es auf dem parlamentarischen Weg nicht gehe, solle dem Kanzler und seiner Regierungsmannschaft daher eine möglichst breit unterstütze Petition signalisieren, "dass die Österreicher vernünftige, mündige Bürger" sind. Die FPÖ sei zwar der operative Träger der Allianz, diese stehe aber allen Interessierten offen. Dabei zitierte Kickl sogar Langzeit-Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ): "Ich lade alle ein, ein Stück des Weges mit uns mitzugehen."

(Quelle: apa)

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