Blutige Serie geht weiter

Fünf Tote bei weiterem Anschlag in Israel

EDITORS NOTE: Graphic content / Israeli security forces and emergency personnel gather around dead bodies at the scene of a shooting attack on March 29, 2022 in Bnei Brak. - Attacks in different locations near the Israeli city of Tel Aviv killed at least five people, emergency responders said. "Five were wounded in two separate locations of Bnei Brak, of whom two died," said Eli Bin, the head of the Magen David Adom emergency responders. Bnei Brak is an ultra-orthodox town near Tel Aviv. (Photo by JACK GUEZ / AFP)
Veröffentlicht: 30. März 2022 09:32 Uhr
Schon wieder kam es in Israel zu einem Terroranschlag. In Bnei Brak bei Tel Aviv eröffnete ein Mann das Feuer auf Passanten und tötete vier Menschen und sich selbst.
SALZBURG24 (OK)

Blutige Terrorwelle in Israel: Beim dritten Anschlag binnen einer Woche sind am Dienstag fünf Menschen getötet worden. Dies bestätigte ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka. Ein mit einem Gewehr bewaffneter Mann eröffnete nach Polizeiangaben in Bnei Brak bei Tel Aviv gezielt das Feuer auf Passanten. Er habe erst auf einer Straße geschossen und dann auf einer weiteren. Polizisten hätten ihn daraufhin erschossen, hieß es.

Palästinenser eröffnet das Feuer

Nach israelischen Medienberichten handelte sich um einen Palästinenser aus dem Westjordanland. Der Bürgermeister von Bnei Brak hatte die Einwohner nach dem Anschlag aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Es gab zunächst Spekulationen über mögliche weitere Attentäter. Am Ort des Geschehens waren zahlreiche Rettungswagen und Polizeikräfte zu sehen. Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes Zaka sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Anblick vor Ort sei "erschütternd" gewesen. "Ich habe vier Tote auf der Straße gesehen." Er habe einen Mann mit Schussverletzungen behandelt, sagte der Sanitäter.

Dritter Anschlag in Israel

Damit sind binnen einer Woche elf Israelis bei Anschlägen ums Leben gekommen. Erst am Sonntag waren bei einem Anschlag in der Küstenstadt Hadera zwei Polizisten und beide Attentäter getötet worden. Bei den Tätern handelte es sich um israelische Araber aus dem Norden des Landes. Vor einer Woche waren bei einem weiteren Terroranschlag in Be'er Sheva (Beerscheva) im Süden Israels vier Menschen getötet worden, zwei Männer und zwei Frauen. Der Attentäter, ein Beduine aus der Negev-Wüste, wurde von Passanten erschossen.

In einer Videobotschaft lobten Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden in Jenin den Anschlag. Einer von drei Vermummten kündigte darin auf Hebräisch einen "Krieg im ganzen Staat Israel" an. Die Al-Aksa-Brigaden sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas. Es handelt sich jedoch um ein lockeres Netzwerk ohne klare Hierarchie, örtliche Gruppierungen agieren oft auf eigene Faust.

Regierung will hart durchgreifen

Israels Regierungschef Naftali Bennett kündigte eine Dringlichkeitssitzung mit hochrangigen Sicherheitsbeamten an, um über die Situation zu beraten. "Wir werden den Terrorismus mit eiserner Hand bekämpfen", erklärte er. "Israel ist mit einer mörderischen Welle des arabischen Terrorismus konfrontiert."

Der israelische Oppositionsführer Benjamin Netanyahu schrieb am Dienstag bei Twitter, es sei "ein trauriger und schwerer Abend". Israel befinde sich "auf der Höhe einer gefährlichen Terrorwelle, wie wir sie seit Jahren nicht mehr erlebt haben". Er forderte ein entschlossenes Vorgehen, "um den Bürgern Israels Ruhe und Sicherheit zurückzubringen".

Es brauche Frieden

Abbas verurteilte die Angriffe am Dienstag. "Die Tötung von palästinensischen und israelischen Zivilisten wird nur zu einer weiteren Verschlechterung der Lage führen", sagte Abbas laut einer am Abend von der Nachrichtenagentur Wafa verbreiteten Erklärung. Stattdessen brauche es "umfassenden und gerechten Frieden".

Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Die radikalislamische Hamas äußerte jedoch Verständnis: "Diese Operation ist eine natürliche Antwort auf die Verbrechen der Besatzung gegen die Rechte unseres Volkes und unseres Landes und unserer heiligen Stätten", hieß es in einer Erklärung. Im Westjordanland und Gazastreifen sowie im Libanon kam es nach dem Anschlag in Bnei Brak zu spontanen Freudenfeiern von Palästinensern.

Nehammer tief entsetzt

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zeigte sich "zutiefst entsetzt von einem weiteren verabscheuungswürdigen Anschlag" in Israel innerhalb weniger Tage. "Wir stehen an der Seite von Israel in diesen dunklen Stunden der Verteidigung seiner Sicherheit, die für uns nicht verhandelbar ist", schrieb Nehammer auf "Twitter".

Auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) zeigte sich "zutiefst entsetzt" über "einen weiteren abscheulichen Terroranschlag" in Israel innerhalb weniger Tage. "Österreich steht fest an der Seite Israels", erklärte Schallenberg am Abend im Kurznachrichtendienst Twitter. Auch der EU-Außenbeauftragte, Josep Borrell, verurteilte die Tat im Namen der Europäischen Union. "Wir stehen an der Seite Israels in dieser schwierigen Zeit", hieß es in einer Stellungnahme.

(Quelle: salzburg24)

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Von SALZBURG24 (alb)
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