Die Ermittler registrieren derzeit "relativ viele Behältnisschleppungen", sagte Tatzgern. "Um 400 bis 1.500 Euro, je nach Route, steigen Flüchtlinge in solche Container ein." Und es gebe Schlepper, die ehrlich interessiert daran seien, dass die Leute ankommen. Es gebe aber auch solche, die sich nicht "um die Migranten scheren". Diese seien nur am Geld interessiert.
Flüchtlinge auf Lkw und Zügen versteckt
Ein Beispiel für eine "Behältnisschleppung" sei der am 5. Oktober erfolgte Stopp eines Kastenwagens in Ungarn, in dem 43 Menschen gefunden wurden. Tatzgern machte darauf aufmerksam, dass nicht nur die Straße für Containertransporte von Flüchtlingen herhalten muss. So wurden im September 41 Flüchtlinge in Lambach aufgegriffen, die aus einem Containerzug gekommen waren.
Die Schlepper hatten in Thessaloniki, woher der Zug kam, unter anderem die Plomben manipuliert, damit die Flüchtlinge zusteigen konnten. Diese wiederum wussten genau, wo in dem 1,5 Kilometer langen Zug sie einsteigen mussten.
Britische Ermittler arbeiten mit Österreich zusammen
Auch der nun entdeckte Fall in Großbritannien ist leider nicht die Ausnahme. Schon im Jahr 2000 seien in einem Container in England 58 tote Chinesen entdeckt worden.
Unklar war zunächst, ob der nun aufgeflogene Fall mit aktuellen Ermittlungen zu tun hat, die gemeinsam von österreichischen, britischen und bulgarischen Ermittlern sowie Europol geführt werden. Nach einem Aufgriff von Flüchtlingen, die über die sogenannte Balkanroute gekommen waren und nach Großbritannien wollten, initiierten die britischen Behörden eine Kooperation mit ihren Kollegen in Österreich und Bulgarien. Konkret geht es um eine Schleppergruppe, die über die "Balkanroute" Menschen bis nach Großbritannien schmuggeln soll.
(Quelle: apa)