Entscheidung ausständig

Großer Villacher Faschingsumzug nach Anschlag vor Absage

Blumen und Kerzen am Tatort des Messerattentats in Villach am Sonntag, 16. Februar 2025. Ein 23-jähriger Mann hat am Samstag, 15. Februar 2025, in Villach auf mehrere Passanten eingestochen und einen von ihnen getötet.
Veröffentlicht: 17. Februar 2025 13:44 Uhr
Nach dem verheerenden Terroranschlag in Villach, bei dem ein 14-Jährigen getötet und fünf weitere Personen verletzt wurden, steht der große Umzug im Stadtzentrum derzeit auf der Kippe. Die traditionelle Route würde genau an der Stelle vorbeiführen, wo der Jugendliche tödlich attackiert wurde.

Trotz des Terroranschlages in Villach, bei dem am Samstag ein 23-jähriger Syrer einen 14-Jährigen getötet und fünf weitere Personen teils lebensgefährlich verletzt hat, finden die Fernsehaufzeichnungen der Sitzungen der Villacher Faschingsgilde wie geplant diese Woche statt, wie der Mediensprecher der Gilde, Christoph Pfeiler, auf APA-Anfrage sagte.

Keine Entscheidung hat es am Montag gegeben, ob der große Umzug am Faschingssamstag stattfinden wird. Wenn überhaupt, dann steht im Raum, dass eine alternative Route gewählt wird – denn der „traditionelle“ Weg würde direkt an der Stelle vorbeiführen, an der der 14-jährige Jugendliche starb. Vielleicht, so Faschingskanzler Karl Glanznig gegenüber dem ORF, könne man das Faschingstreiben durch einen organisierten Umzug kanalisieren, denn: „Der Villacher wird sich den Fasching nicht verbieten lassen.“

Empfänge und Tänze rund um Faschingssitzungen gestrichen

Die Fernsehproduktion des ORF werde wie geplant in den drei Sitzungen von Donnerstag bis Samstag abgewickelt. Allerdings wurden die begleitenden Empfänge und Tanzveranstaltungen gestrichen. Die Entscheidung sei vom Vorstand der Faschingsgilde gemeinsam mit der Stadt und dem ORF getroffen worden. „Es gibt Verpflichtungen und schon fixe Planungen, dass die Sitzungen aufgezeichnet werden“, so Pfeiler. Das Congress Center, in dem die Sitzungen stattfinden, liegt in direkter Sichtweite zum Tatort.

Politiker aus Stadt und Land haben sich bereits festgelegt, dass sie an den Sitzungen nicht teilnehmen werden. Ansonsten habe es noch keine Absagen gegeben, hieß es aus der Faschingsgilde: „Im Gegenteil, es gibt eher Anfragen, ob die Sitzungen auch tatsächlich wie geplant stattfinden.“ Diese hätten bereits teilweise aus ganz Österreich ihre Anreise geplant. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, und: Grundsätzlich vertritt man bei der Faschingsgilde die Einstellung, „dass man solchen Attentätern nicht auch noch die Genugtuung geben soll, dass das städtische Leben komplett zusammenbricht“, so Pfeiler.

(Quelle: apa)

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