Drohende Plage

Grüne Reiswanze breitet sich in Österreich aus

Veröffentlicht: 31. Jänner 2023 09:16 Uhr
Grund zur Sorge für Gemüsebäuerinnen und -bauern: Die Grüne Reiswanze ist in Österreich auf dem Vormarsch. Der schwer zu bekämpfende Schädling hat es vor allem auf Gemüse und Hülsenfrüchte abgesehen.
SALZBURG24 (AG)

Der Klimawandel mit heißeren Sommern und milderen Wintern bringt bäuerlichen Betrieben in Österreich immer häufiger gebietsfremde Schadinsekten auf den Hof. Im Vorjahr häuften sich insbesondere Meldungen über die Grüne Reiswanze, die bei Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst oftmals massive Schäden verursacht. Die AGES und die Landwirtschaftskammern starteten deshalb nun ein gemeinsames Reiswanzen-Monitoring, wie es am Montag in einer Aussendung hieß.

Wo die Grüne Reiswanze eigentlich heimisch ist

Dadurch soll die Situation besser überwacht und Betrieben in den betroffenen Regionen effizientere Pflegemaßnahmen gegeben werden können. Bis vor wenigen Jahren war die Grüne Reiswanze in Europa nur im Mittelmeerraum verbreitet. Seit 2015 ist das Tier auch in Österreich vorzufinden. 2021 wurde laut Aussendung erstmals in einem Sojabohnenfeld in Wien ein massiver Befall gemeldet. Zahlreiche Larven und erwachsene Tiere sind vor allem in Kleingartenanlagen und Gemeinschaftsgärten in urbanen Regionen wie Wien und Graz zu entdecken. Vereinzelte Meldungen in Ober- und Niederösterreich zeigen, dass sich die Grüne Reiswanze in Österreich ausbreitet.

Wanzen-Plage bedroht Gemüseernte

Der Schädling vermehrt sich in trockenen und heißen Sommermonaten stark. Das Tier befällt hauptsächlich Hülsenfrüchte, aber auch zahlreiche Gemüse-, Obst- und Ackerkulturen sowie Ziergehölze und -pflanzen sind betroffen. Ein Befall kann die Qualität der Ernte beträchtlich mindern und auch den Geschmack von Früchten beeinflussen, da sie ein unangenehm riechendes Sekret abgeben, wie es in der Aussendung hieß.

Landwirtschaftskammer richtet Warndienst ein

"Es ist zu befürchten, dass dieser schwer bekämpfbare Schädling auch in Österreich zu deutlichen Ertragseinbußen führen wird. Um Lebensmittel zu retten und unsere Pflanzenbaubetriebe genau zur richtigen Zeit in den betroffenen Regionen zu Kontrollen und Pflegemaßnahmen raten zu können, halten wir ein gemeinsames Monitoring samt Warndienst für wichtige Maßnahmen", sagte Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.

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Im Nymphenstadium ist die Grüne Reiswanze zu Beginn schwarz mit weißen Punkten. Die erwachsenen Tiere haben eine einheitlich grüne und rotbraune Grundfärbung. Es gibt aber auch Exemplare mit weißem Kopf und Halsschildvorderrand. Verwechslungsgefahr besteht mit der in Österreich heimischen Grünen Stinkwanze. Durch eine weiße Punktreihe am unteren Ende des Halsschildes und den hell gefärbten, durchsichtigen Teil der Flügel unterscheidet sich die Grüne Reiswanze aber deutlich von dieser Wanzenart.

Schädlingsmittel gegen Grüne Reiswanze nutzlos

Eine direkte Bekämpfung mit zugelassenen Insektiziden gegen saugende Insekten ist zwar möglich, allerdings kann gegen die erwachsenen Tiere meist keine ausreichende Wirkung erzielt werden. Natürliche Gegenspieler, wie die nur ein bis zwei Millimeter kleine Schlupfwespe Trissolcus basalis und eine Raupenfliege, existieren zwar, sind in Österreich allerdings nicht erhältlich.

Klimawandel begünstigt Grüne Reiswanze

Die Grüne Reiswanze (auch Südliche Stinkwanze) ist eine Wanzenart aus der Familie der Baumwanzen. Sie sehen der Grünen Stinkwanze ähnlich und haben ebenso eine einheitliche grüne Körpergrundfarbe, heißt es im Online-Lexikon Wikipedia. Den Grünen Reiswanzen fehlt jedoch die schwarze Punktierung am Körper und die Flügelmembrane ist blass gefärbt. Sie tragen außerdem drei bis fünf weiße Punkte entlang des Vorderrandes des Schildchens.

Die zunehmend klimatisch wärmeren Bedingungen begünstigen die Grüne Reiswanze, ihr Verbreitungsgebiet in Europa nach Norden und Osten weiter auszudehnen. Sie ernährt sich von vielen verschiedenen Pflanzen und gilt in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet als wirtschaftlich wichtiger Schädling in der Landwirtschaft. Dies vor allem, weil sie beim Saugen an den Pflanzen Pilzkrankheiten überträgt. Die Früchte weisen dann dunkle Flecken um die Einstichstellen auf, junge Früchte sterben in der Regel ab.

(Quelle: apa)

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