Solide Ernte

Österreichs Obst- und Gemüsebauern ziehen zufriedene Saison-Bilanz

Österreichs Gemüse- und Obstbauern blicken auf eine bislang recht erfolgreiche Saison zurück, trotz Herausforderungen wie Frostschutzmaßnahmen und Schädlingsbefall. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 21. Juli 2025 11:58 Uhr
Österreichs Gemüse- und Obstbauern zeigen sich zufrieden mit der bisherigen Saison. Herausforderungen wie Schädlingsbefall und hohe Lohnnebenkosten bleiben aber zentrale Sorgenpunkte für die Landwirtschaft.

Die Gemüse- und Obstbäuerinnen und -bauern sind mit der Saison „im Großen und Ganzen zufrieden“. Man könne die bisherige Ernte „als gut und hochqualitativ“ bezeichnen, hieß es von der Landwirtschaftskammer (LKÖ) und vom Österreichischen Branchenverband für Obst und Gemüse (ÖBOG) zur APA.

Man habe dafür „einiges getan“, unter anderem waren „aufwendige Frostschutzmaßnahmen“ in manchen Obstbauregionen und intensive Gemüse-Bewässerung im heißen und trockenen Juni notwendig.

Blattläuse und Krankheiten fordern Landwirt:innen

Die Witterung im Juni führte zu mehr Schädlingen, etwa durch Blattläuse, und durch Regen kam es vermehrt zum Auftreten von Krankheiten wie Phytophthora. „Der Pflanzenschutz bleibt neben den hohen Lohnnebenkosten und daraus folgender fehlender Wettbewerbsfähigkeit weiterhin ein zentraler Sorgenpunkt der Gemüsebäuerinnen und Gemüsebauern“, so LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger und ÖBOG-Obmann Manfred Kohlfürst. Man setzte sich gemeinsam „für Verbesserungen auf nationaler und europäischer Ebene ein“.

Beim Gemüseanbau war die Witterung laut Bauernvertretern „überwiegend günstig“. Der sehr heiße und trockene Juni sei dann von einem regenreichen Julibeginn abgelöst worden. Die Hitze hat das Gemüsewachstum beeinflusst, durch Bewässerung können die Bauern nach eigenen Angaben dennoch „eine gute Gemüsequalität" ernten. Regional hat es in Österreich heuer durch Hagel „große Schäden“ bei Gemüsebauern gegeben.

Frostschäden bei Obst nur in einigen Regionen 

Der Obstbau blieb heuer laut Landwirtschaftskammer „in weiten Teilen Österreichs“ von Frostschäden verschont. Es habe nur „einige regionale Ausnahmen“ vor allem im Steinobstanbau gegeben, in denen „kostenintensive Frostschutzmaßnahmen“ notwendig waren. Örtlich begrenzt gab es „schwere Hagelschäden“ trotz verwendeter Hagelnetze. Insgesamt schätzen die Obstbauern die heurige Saison als „gut“ ein. Bei Kernobst erwarten die Bauern aus heutiger Sicht eine „gute Durchschnittsernte“. Bei Beerenobst laufe die Saison „insgesamt erfreulich“.

Kirschessigfliege drückt Ernteergebnisse

Im Steinobstanbau wurde die Ernte bei Kirschen schon abgeschlossen und ist sonst in vollem Gange. Durch Schadinsekten, unter anderem Baumwanzen und Kirschessigfliegen, gebe es in manchen Kulturen Schäden, hieß es von Bauernvertretern. „Auch wenn bei den Konsumentinnen und Konsumenten nur beste Ware landet, führt die 2011 nach Österreich eingewanderte Kirschessigfliege im Vorfeld dazu, dass die Bäuerinnen und -bauern sehr viele ungenießbare Kirschen wegwerfen müssen“, so Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Moosbrugger.

Die Interessensvertreter drängen auf mehr Spielraum bei Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmitteln. „Ein ausreichender Werkzeugkoffer für den Pflanzenschutz bleibt somit auch im Obstbau interessenspolitischer Schwerpunkt Nummer 1“, sagte der Landwirtschaftskammer-Chef. „Bei vielen Kulturen stoßen wir bereits an die Grenzen des Machbaren“, so Branchenverband-Chef Kohlfürst. Gewisse Krankheiten und Schädlinge könne man „mit den verfügbaren Mitteln kaum mehr wirksam bekämpfen“.

(Quelle: apa)

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