Österreich

Hadrianstempel in Ephesos wird restauriert

Witterung setzte dem Hadrianstempel zu
Veröffentlicht: 29. Oktober 2013 13:36 Uhr
Eines der bekanntesten Monumente in der antiken Ruinenstadt Ephesos muss restauriert werden. Der Zustand des nach seiner Entdeckung in den 1950er-Jahren wieder aufgebauten Hadrianstempels hat sich durch Witterungseinflüsse massiv verschlechtert, teilte das Österreichische Archäologische Institut (ÖAI) mit. Bis zum Abschluss der Arbeiten Ende Juli 2014 bleibt der Zugang zum Gebäude versperrt.

Das kleine, tempelähnliche Gebäude an der Kuretenstraße - der Prachtstraße von Ephesos - wurde im Jahr 117/118 n.Chr. gestiftet. Der Name des Gebäudes ist irreführend, seine ursprüngliche Funktion ungeklärt. Die Annahme, dass es sich um den offiziellen Kulttempel für Kaiser Hadrian handelt, wurde bereits widerlegt.

Bei der Rekonstruktion des Gebäudes in den 1950er-Jahren wurden großteils originale, noch erhaltenen Bauteile verwendet, aber auch Beton oder Acrylharze. "Diese halten aber den Witterungsbedingungen nicht stand", erklärte Ladstätter gegenüber der APA. Verschärft wird die Situation durch ein grundsätzliches Problem solcher Rekonstruktionen: Diese sind - im Gegensatz zu den überdachten antiken Gebäuden - meist allen Witterungseinflüssen ungeschützt ausgesetzt sind.

Die Folgen sind zahlreiche Schäden in sämtlichen Bereichen, sowohl der historischen als auch der modernen Materialien. Aus diesem Grund müssten sukzessive alle wieder errichteten Gebäude genau untersucht und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden. Von der Celsus-Bibliothek, dem wohl bekanntesten rekonstruierten Bauwerk in Ephesos, wisse man, dass sie in einem schlechten Zustand sei, betonte die Archäologin. "Es ist aber wahnsinnig schwer, Geldmittel für die Restaurierung einer Restaurierung zu bekommen", sagte Ladstätter. Bei Wiederaufbau-Projekten sollte man von Anfang an die Wartung inkludieren.

Für die Restaurierung des Hadrianstempels trägt der Kaplan Fund den Großteil der Projektkosten in Höhe von 100.000 Euro. Eines der Hauptprobleme des Gebäudes ist die Korrosion der Eisenelemente, die im Zuge der Wiedererrichtung eingebracht wurden. Nach über 50 Jahren dem Wetter ausgesetzt haben sich einzelne Eisenelemente fast vollständig aufgelöst oder üben eine starke Sprengwirkung auf den umgebenden Marmor bzw. Beton aus. Dies gefährdet die Standfestigkeit des Tempels.

Zudem kommt es zu einem Verfall der Marmoroberfläche, dem sogenannten Zuckerzerfall. Bei diesem durch Temperaturschwankungen verursachten Verwitterungsphänomen zersetzt sich die ursprünglich glatte Marmoroberfläche langsam.

(Quelle: salzburg24)

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