Im Anfang März eröffneten Konkursverfahren des früheren Signa-Finanzchefs Manuel Pirolt haben Gläubiger bisher rund 9,75 Mio. Euro an Forderungen angemeldet, wovon 4,43 Mio. Euro anerkannt wurden.
Laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) ist das Verfahren am Handelsgericht Wien derzeit von Masseunzulänglichkeit betroffen – es fehlen also ausreichende Mittel zur Deckung der laufenden Kosten. Die Gläubiger dürften also leer ausgehen.
Pirolt als Unternehmensberater in Pleite gerutscht
Pirolt war bis 2024 in leitenden Funktionen mehrerer Schlüsselgesellschaften der Signa-Gruppe tätig, darunter der Prime Selection und der Development Selection AG sowie der Laura Privatstiftung von René Benko. Das Insolvenzverfahren wurde im März auf Antrag eines Gläubigers eröffnet und betrifft nicht seine private Lebensführung, sondern seine unternehmerische Tätigkeit als Unternehmensberater.
Zusätzlich gerät Pirolt auch durch zivilrechtliche Schritte weiter unter Druck: Der Insolvenzverwalter der Signa Prime macht gegen mehrere ehemalige Vorstände und Aufsichtsräte, darunter auch Pirolt, einen Schadenersatzanspruch von einer Milliarde Euro geltend. Ob daraus weitere rechtliche Folgen resultieren, ist derzeit offen.
Kosten für Insolvenzverfahren nicht tragbar
Die von der Insolvenzverwalterin angezeigte Masseunzulänglichkeit bedeutet, dass die Insolvenzmasse nach derzeitiger Einschätzung nicht einmal ausreicht, um die seit Insolvenzeröffnung neu anfallenden Forderungen und Kosten des Insolvenzverfahrens zu decken. Auch wenn sich die Einschätzung der Insolvenzverwalterin im Zuge des Verfahrens noch ändern kann, bedeutet dies, dass nach derzeitiger Prognose die Gläubiger ohne Konkursquote aussteigen. Bisher wurde von Pirolt kein Antrag auf Entschuldung eingebracht.
(Quelle: apa)