Wie viel gebt ihr aus?

Immer mehr Menschen sparen ihr Geld beim Essen

Veröffentlicht: 16. Oktober 2023 13:11 Uhr
Die Nachfrage nach gesundem Essen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen – nur geht sich das für viele Menschen in Österreich angesichts der anhaltend hohen Inflation finanziell nicht mehr aus. Wir wollen zum heutigen Welternährungstag wissen, wie viel Geld ihr fürs Essen ausgebt.
SALZBURG24 (tp)

Immer mehr Menschen in Österreich können sich gesundes und vor allem regionales Essen angesichts der anhaltenden Teuerung nicht mehr leisten. Weniger werden zudem Restaurantbesuche. Das ergab die diesjährige Food-Barometer-Umfrage von Edenred, die insgesamt 945 Restaurantpartner und die Nutzenden der digitalen Essensgutscheine "Ticket Restaurant" hinsichtlich ihres Speisenangebots bzw. ihrer Ernährungsgewohnheiten befragt hat.

Wo am meisten gespart wird

Die Teuerung dominiert wie schon im Vorjahr weiterhin das Konsumverhalten, das eingebremst bleibt. 82 Prozent der Befragten reduzieren aktuell ihre Restaurantbesuche – neben Kleidung (Platz 1) und Tourismus (gemeinsam mit Gastro auf Platz 2) sei es jener Bereich, bei dem am meisten gespart werde.

 

Und Aussicht auf Besserung gebe es derzeit kaum: Fast 90 Prozent der Befragten erwarten in den kommenden Monaten weitere Preisanstiege in der Gastronomie bzw. bei Lebensmitteln.

Gäste-Rückgang in Österreichs Lokalen

Die angespannte finanzielle Lage vieler Menschen geht auch an der Gastronomie nicht vorbei. Als Konsequenz der anhaltend hohen Inflation verzeichnen 36 Prozent der befragten Restaurants weniger Kund:innen. Das Essenszuschuss-System würde helfen, diese Entwicklung einzudämmen: Die Wahl des Restaurants hängt für 68 Prozent der Befragten davon ab, ob es (digitale) Essensgutscheine akzeptiert.

 

Die Ergebnisse des Food-Barometers veranschaulichen eine erhebliche Diskrepanz zwischen gesunder Ernährung und Leistbarkeit: "Neben der finanziellen Entlastung sorgen Essensgutscheine für eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Diese kommt bei vielen Österreicher:innen aktuell zu kurz", meint Edenred-Geschäftsführer Christoph Monschein.

Steuerfreie Zuschüsse fürs Mittagessen

Schließlich hätten Unternehmen im Bereich der Ernährung die Möglichkeit, ihre Mitarbeitenden zu unterstützen – indem sie deren Mittagessen steuerfrei bezuschussen: "Mit bis zu zwei Euro bei Lebensmitteln und bis zu acht Euro bei Restaurantbesuchen können Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen in Form von steuerfreien Essensgutscheinen finanziell spürbar entlasten", erklärt Monschein.

 

Diese Möglichkeit werde allerdings wenig genutzt bzw. ausgeschöpft. So kommen nur 20 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung in Österreich in den Genuss eines solchen Benefits, obwohl dieser laut Umfragen unter Arbeitnehmenden zu den beliebtesten zählt und sich positiv auf die Mitarbeiterbindung auswirken kann.

 

Hinzu kommt: Nicht alle Unternehmen würden laut Edenred den Freibetrag von acht Euro vollkommen ausschöpfen. "Mit durchschnittlich 4,40 Euro pro Person und pro Tag unterstützen Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen", sagt Monschein. Offenbar zu wenig, wie die aktuelle Umfrage zeigt.

Wenn es mehr Geld fürs Essen gäbe

Denn die Teuerung hat zur Folge, dass die Mehrheit der Befragten mit ihrem Essenszuschuss nicht auskommt. Über zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) könnten sich jedoch jeden Tag ein Mittagessen leisten, wenn ihr Essenszuschuss verdoppelt werden würde.

Zwei Drittel der Befragten geben an, dass sich eine Verdoppelung des Essenszuschusses positiv auf die Qualität ihres Mittagessens auswirken würde. "Die Menschen wollen sich gesünder und regionaler ernähren. Durch die aktuellen Teuerungen sind Bio-Lebensmittel und Restaurantbesuche für viele aber immer weniger leistbar", schildert Edenred-Geschäftsführer Christoph Monschein.

Lokale mit vegetarischen Angeboten

Drei Viertel der Befragten (78 Prozent) erwarten von Restaurants ein gesünderes Angebot – nicht nur aus gesundheitlichen Gründen (96 Prozent), sondern auch aufgrund von kulinarischem Abwechslungsreichtum (73 Prozent) und aus Tier- und Umweltschutzgründen (67 Prozent).

 

Etwa die Hälfte der heimischen Gastronom:innen verzeichnet eine gestiegene Nachfrage nach veganen Speisen und regionalen Produkten. Fast drei Viertel hätten deshalb ihr Lieferant:innen-Netzwerk angepasst. Mehr als die Hälfte nutzen teilweise Bio-Produkte. 94 Prozent der Lokale bieten der Umfrage zufolge vegetarische Speisen an. Was jedoch bleibt, ist der Unterschied zwischen gesunder Ernährung und Leistbarkeit.

Auswirkungen der Inflation im Supermarkt-Warenkorb

Die Krisen und Probleme haben sich zudem im geänderten Einkaufsverhalten niedergeschlagen. Die Inflation trug das ihre dazu bei, dass die Menschen in Österreich beim Lebensmittel-Einkauf ihre Prioritäten verlagert haben. So gingen die Einkaufsmengen im 1. Halbjahr 2023 um 3,5 Prozent zurück. Im zweiten Quartal 2023 lagen die Preise für den Warenkorb um 11,3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

 

Die Preise für Frischwaren legten im Jahresabstand um rund zehn Prozent zu, geht aus der rollierenden Agrarmarktanalyse (RollAMA) im September hervor. Die höchsten Preisanstiege gab es bei Käse (20 Prozent), bei Trinkmilch, Joghurt, Obers, Topfen (+14,6 Prozent) und bei Fruchtjoghurt, Milchmischgetränken und Desserts (+12,6 Prozent). Der Butterpreis stieg hingegen lediglich um 1,2 Prozent, Frischobst verteuerte sich um 3,8 Prozent. Die Preise für Fleisch und Geflügel stiegen um 7,9 Prozent, für Wurst & Schinken um 10,6 Prozent.

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Trotz der Teuerungen sind Frische (83 Prozent) und Qualität (65 Prozent) wesentliche Kriterien beim Einkauf, wenngleich Aktionen immer häufiger in den Vordergrund rücken und für 58 Prozent ein wesentliches Kriterium darstellen.

(Quelle: salzburg24)

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