Die Auflösung der Vollzugsdirektion durch Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) hat am Freitag neuerlich zu Kritik seitens der Justizwachegewerkschaft geführt. Zum "angeschlagenen System Strafvollzug" würden auch "Arbeitsplatzbetrauungen, die nicht nach Qualifikation, sondern nur parteipolitisch motiviert erfolgten", ihren Anteil beitragen, hieß es in einer Aussendung.
Christian Kircher, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft, machte auch die Personal- und Ressourcenknappheit "bedingt durch immer mehr und immer schneller auszuführende gesetzliche Aufträge, aber auch Übertragung von Aufgaben, für die die Justizwache weder ausgerüstet und personell besetzt, noch zuständig ist" für die Missstände verantwortlich. Hinzu komme "eine Dienstbehörde, die einerseits nur am kurzen Gängelband des jeweiligen Ministerkabinetts gehalten und somit zum ausschließlich politischen Erfüllungsgehilfen degradiert wurde, und andererseits kritiklos eine von oben her verursachte Ressourcenmangelverwaltung durchzuführen hatte".