Forderungen im Überblick

Keine Einigung auf Metaller-KV: Warnstreiks ab Montag

++ ARCHIVBILD ++ ZU APA0010 VOM 4.11.2022 - Illustration zum Thema "Metaller-KV": In der Nacht auf Freitag, 04. November 2022, haben sich die Sozialpartner der Metalltechnischen Industrie auf den Kollektivvertrag (KV) 2023 geeinigt. Die 130.000 Mitarbeiter erhalten im Schnitt eine Erhöhung der Ist-Löhne um 7,44 Prozent. Arbeiter erhalten je nach Lohngruppe eine Ist-Erhöhung zwischen 8 und 8,9 Prozent, Angestellte von 7 Prozent. Im Bild ein Arbeiter der voestalpine vor einem Hochofen, aufgenommen am 24. November 2009, am Standort Linz. (ARCHIVBILD VOM 24.11.2009)
Veröffentlicht: 03. November 2023 07:47 Uhr
Bei den Verhandlungen für den Kollektivvertrag (KV) der Metalltechnischen Industrie hat es auch in der vierten Gesprächsrunde keine Einigung gegeben. Von kommenden Montag bis Mittwoch finden nun Warnstreiks in der Metallindustrie statt, am 9. November wird weiter verhandelt.
SALZBURG24 (tp)

Die Arbeitgeber betonten nach Gesprächsabbruch am Donnerstag, dass sie den Gewerkschaften entgegen gekommen seien, die Arbeitnehmervertretenden hingegen sprachen von einer "Vodoo-Mathematik" und geschönten Zahlen. Die Gewerkschaften fordern weiterhin eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 11,6 Prozent für ein Jahr, beginnend mit 1. November 2023. Die Arbeitgeber wiederum brachten heute zwei Varianten ins Spiel, beide male mit Einmalzahlungen, die die Arbeitnehmervertreter schon in der Vergangenheit abgelehnt hatten.

Angebote der Arbeitgeber für Metaller-KV

Das Angebot 1 der Arbeitgeber sah plus zehn Prozent - aufgeteilt auf zwei Jahre - plus zwei mal 750 Euro Einmalzahlungen vor. Als Alternative (Angebot 2) dazu sei eine durchschnittliche Lohn- und Gehaltserhöhung von 8,42 Prozent angeboten worden. Diese bestehe aus einer Erhöhung der Entgelte um 2,5 Prozent zuzüglich eines monatlichen Fixbetrages von 100 Euro. Dazu käme eine Einmalzahlung von 1.050 Euro, so die Arbeitgeber vom Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) Donnerstabend in der Wirtschaftskammer in Wien.

Die Gewerkschaften meinten, dass die Zahlen so nicht stimmen würden, schließlich seien Deckelungen bei den Zahlungen vorgesehen, die einen erheblichen Teil der Metaller treffen würden.

Christina Knill, Obmann des FMTI und steirischer Industrieller, meinte nach den abgebrochenen Gesprächen, dass es unter seinen Kollegen auf Arbeitgeberseite Übereinstimmung gebe, dass nicht weiter nachgegeben werden solle. Vor einem Streik fürchte man sich nicht. Von der rollierenden Inflation als Basis für die KV-Gespräche müsse man sich endlich verabschieden. Wie hoch der wirtschaftliche Schaden durch Warnstreiks sei, lasse sich noch nicht beziffern.

Die Vertreter der Gewerkschaften, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), nannten das Angebot des FMTI eine "Gemeinheit" und Frechheit", schließlich hätte die Industrie in den vergangenen zwei Jahren "das Geschäft ihres Lebens" gemacht.

Beide Seiten sprachen von sehr schwierigen Verhandlungen. Auffällig ist, dass heuer die bisherigen Gesprächsrunden für die Metallindustrie sehr kurz waren. Selbst wenn sich keine Einigung abzeichnete gehörten Marathonsitzungen bisher zum guten Ton. Diesmal war schon nach acht Stunden alles gesagt, in der dritten Runde dauerte das Feilschen noch kürzer.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken