Ruf nach Schulöffnungen

Kinderärzte kritisieren Einschränkungen

Ärzte: Kinder sind von Einschränkungen besonders betroffen
Veröffentlicht: 23. April 2020 16:56 Uhr
"Kinder und Jugendliche sind nicht hauptverantwortlich für die Verbreitung von SARS-CoV-2!", das erklärte am Donnerstag die Österreichische Gesellschaft für Kinder und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Derartige Behauptungen seien sachlich wenig bis nicht fundiert, stellten die ÖGKJ fest.

Dass man Kinder, die ja auch Hauptleidtragende der Einschränkungen des sozialen Lebens seien, auch noch zu "Schuldigen" mache, entbehre jeder wissenschaftlichen Grundlage und sei daher nicht zu tolerieren. "Als Kinder-und Jugendärzte möchten wir zu Sachlichkeit und wissenschaftlicher Seriosität auffordern. Privatmeinungen haben in einer so wichtigen Gesundheitsproblematik keinen Platz!", hieß es in der Mitteilung der ÖGKJ.

ÖGKJ kritisiert Einschränkungen

Unrichtig sei zum Beispiel auch die Aussage, es gäbe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Verbreitung von SARS-CoV-2. Neben dem Vorliegen internationaler Literatur existierten auch mehrere derartige Studien bzw. Erhebungen in Österreich zu dieser Thematik, zum Beispiel von der Universitätsklinik Graz. Dabei hätte sich gezeigt, dass Kinder weniger Anteil an der Verbreitung von SARS-CoV-2 hätten.

"Umso weniger verständlich ist es, dass Kinder und Jugendliche weiterhin mit gravierenden Einschränkungen belegt bleiben. Die ÖGKJ hat in einem offenen Brief an die zuständigen Ministerien am 8. April 2020 eine rasche Öffnung der Schulen unter entsprechenden Schutzmaßnahmen gefordert und dafür sehr konkrete Vorschläge eingebracht", so der Hinweis der Kinder- und Jugendärzte.

"Gesunde Entwicklung nicht aufs Spiel setzen"

Auch die Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen und psychosozialen Einrichtungen sei zu vermeiden. Die Experten: "Lernen, Bewegung und soziale Kontakte sind gerade für Kinder und Jugendliche von größter Bedeutung - die gesunde Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen darf nicht unbegründet aufs Spiel gesetzt werden", stellte die ÖGKJ fest.

(Quelle: apa)

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