Natürliche Hausmittel wie Knoblauchwickel oder „Essigpatscherl“ sollen bei Fieber und Erkältung helfen, können aber sogar gesundheitsschädigend sein, wie die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde in einer Aussendung warnt.
Vor allem bei Kindern könnten solche Hausmittel etwa zu gefährlichen Verätzungen führen, da die Haut von Kindern wesentlich empfindlicher ist als die von Erwachsenen, so Bernhard Jochum, Kinder- und Jugendfachgruppenobmann der Ärztekammer. „Eltern mit kleinen Kindern sollten sich vorab beim Kinder- und Jugendarzt erkundigen, welche Hausmittel unbedenklich sind.“
Unbedenkliche Hausmittel für Kinder
- Wadenwickel: Kühlende Wadenwickel können bei Fieber helfen, sollten jedoch erst für Kinder ab sechs Monaten und nur kurz angewendet werden, um ein Frieren zu vermeiden.
- Topfenwickel: Diese Wickel können bei Fieber, Husten und Lungenentzündung unterstützend eingesetzt werden. Der Topfen wirkt kühlend und entzündungshemmend.
- Inhalation mit Salzwasser: Das Einatmen von warmem Salzwasserdampf kann bei Husten und verstopfter Nase Linderung bringen.
- Honig: Ein Löffel Honig kann, für Kinder über einem Jahr, helfen, den Hustenreiz zu lindern und den Hals zu beruhigen.
- Warme Kräutertees: Kamillen- oder Fencheltee wirken beruhigend und können helfen, die Schleimhäute feucht zu halten.
- Salzwasser-Nasenspülung: Diese kann helfen, Nasengänge zu reinigen und Schwellungen zu reduzieren.
- Erhöhte Luftfeuchtigkeit: Ein Luftbefeuchter kann helfen, trockene Luft zu vermeiden und die Atemwege feucht zu halten.
Knoblauch und Essig können empfindliche Kinderhaut verätzen
Knoblauch zum Beispiel enthalte schwefelhaltige Verbindungen, die bei direktem Hautkontakt Verätzungen hervorrufen können. Auch Essig könne bereits in niedrigen Konzentrationen Hautreizungen verursachen. Andere Pflanzenbestandteile wie Menthol, Senfsamen und Walnussschalen, die bei Erkrankungen gerne unterstützend eingesetzt werden, können bei unsachgemäßer Anwendung die Haut schwer reizen, so der Mediziner.
Generell sei bei der Anwendung von Hausmitteln bei Babys Vorsicht geboten: „Kühlende Wadenwickel bei Fieber sind erst für Kinder ab sechs Monaten geeignet und sollten bei kleinen Kindern nur kurz angewendet werden.“ Das Kind sollte demnach keinesfalls durch das kalte Wasser „schockiert“ werden oder frieren. Topfenwickel gelten aber als recht sicheres Hausmittel und können daher bei Fieber, Husten und Lungenentzündung unterstützend eingesetzt werden.
(Quelle: salzburg24)