Langsameres Pflanzenwachstum

Kühlster Frühling seit 34 Jahren

++ THEMENBILD ++ Illustration zum Thema FRÜHLING / WETTER / SONNE. Spaziergänger aufgenommen am Dienstag, 30. März 2021, an der Donau bei Langenlebarn.
Veröffentlicht: 28. Mai 2021 15:31 Uhr
Der Frühling 2021 war sehr kühl, die Durchschnittstemperatur liegt um 1,8 Grad unter dem Mittel der vergangenen 30 Jahre. Ähnlich frisch um diese Jahreszeit war es 1996 und 1991, noch deutlich kälter 1987 mit 3,3 Grad unter dem Durchschnitt.

So ist das Wetter auch in Salzburg eher kühl als frühlingshaft. "Vor den 1990er-Jahren wäre ein Frühling wie heuer als relativ normal empfunden worden", schränkte Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) allerdings ein.

Frühjahr zuletzt extrem warm

Denn zuletzt war es im Frühjahr häufig extrem warm. "Von den zehn wärmsten Frühlingen der 255-jährigen Messgeschichte waren acht in den 2000er-Jahren. Ein 'kühler Ausreißer' war somit schon überfällig und ändert nichts am langfristigen Erwärmungstrend. Denn im Rahmen der üblichen Schwankungen kommt alle 20 bis 30 Jahre ein Frühling vor, der sehr deutlich unter dem aktuellen Temperaturniveau liegt", sagte der Experte.

Zahl der Sommertage unter Mittel

Auch die Zahl der Sommertage - mindestens 25 Grad - lag deutlich unter dem Mittel. Zum Beispiel brachte an der ZAMG-Wetterstation Innsbruck Universität ein durchschnittlicher Frühling in den vergangenen 30 Jahren zehn bis elf Sommertage, heuer waren es drei. Der Rekord liegt in Innsbruck bei 27 Sommertagen im Jahr 2007. Auf der Hohen Warte in Wien beträgt das Mittel acht bis neun Sommertage, heuer waren es ebenfalls nur drei. Den Rekord hält hier das Jahr 2018 mit 26 Sommertagen.

Am Salzburger Flughafen wurden dieses Jahr nur drei Sommertage im meteorologischen Frühling gemessen. Zwischen 1991 und 2020 waren es im Mittel 7,1 Tage, zwischen 1961 und 1990 4,4 Tage.

Regenreicher Mai

Dass der Frühling 2021 als "kalt und nass" empfunden wurde, liegt am sehr regenreichen Mai. "Der Mai brachte rund 30 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel", sagte Orlik, "aber März und April waren um rund 50 Prozent zu trocken. Über den gesamten meteorologischen Frühling gesehen ergibt das um 15 Prozent weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel, unter Berücksichtigung der Prognose für die letzten Maitage."

Pflanzen entwickeln sich langsamer

Die Vegetation entwickelt sich heuer bisher deutlich langsamer als zuletzt. Im März war sie dem langjährigen Durchschnitt noch um eine Woche voraus. Die kühle Witterung im April und Mai sorgte aber für nachhaltig Verzögerungen. Vergangenes Jahr begann der Holunder um den 15. April zu blühen, heuer um den 18. Mai - und damit im Bereich des langjährigen Durchschnitts. Der Flieder setzte um den 30. April zur Blüte an, 2020 schon um den 15. April. Der Beginn der Blüte der Rosskastanie datierte um zwei Wochen später als vergangenes Jahr. Immerhin verschaffte der kühle Frühling 2021 den Grasallergikern eine zweiwöchige Verschnaufpause im Vergleich zum Vorjahr.

(Quelle: apa)

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