80 Jahre nach der Befreiung

Neue Stele erinnert bei KZ-Gedenkstätte Mauthausen an NS-Opfer

Die Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.
Veröffentlicht: 06. Mai 2025 07:55 Uhr
Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen ist am Montag eine neue Stele zur Erinnerung an die mehr als 40 Außenlager des NS-Lagersystems enthüllt worden. Die vier Meter hohe Betonskulptur soll die historischen Tatorte sichtbarer machen und ihre geografische Verbindung zu Mauthausen aufzeigen.

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen ist Montagabend bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Areal eine Außenlager-Stele enthüllt worden. Die über vier Meter hohe Säule besteht aus gestapelten dreiseitigen Betonprismen, die die Ortsnamen der einstigen Außenlager sowie Mauthausen und die Entfernungen zum Aufstellungsort anführen. Die Spitzen der Prismen zeigen jeweils in die Richtungen der Außenlager.

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Die Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.
Die Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.
Die Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.
Die Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.
(v.l.) StS Jörg Leichtfried (SPÖ), Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) anlässlich der Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.
Die Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.
Die Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) anlässlich der Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag 5. Mai 2025 in Mauthausen.
Die Enthüllung der Außenlager-Stele am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am Montag, 05. Mai 2025 in Mauthausen.

Die Enthüllung fand im Beisein von Innenminister Gerhard Karner, Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP), Staatssekretär Jörg Leichtfried (SPÖ) sowie der Leiterin des Mauthausen Memorials, Barbara Glück, statt. Sie alle hoben die Bedeutung einer lebendigen Erinnerungskultur hervor.

"Einheitliche, wiedererkennbare Kennzeichnung"

Gemeinsam mit lokalen Initiativen hat das Gedenkbüro des Mauthausen Memorials "eine einheitliche, wiedererkennbare Kennzeichnung" für die mehr als 40 ehemaligen Außenlager des KZ-Systems Mauthausen entwickelt. Die einstigen Tatorte werden in einen topografischen Zusammenhang gebracht, um den Mauthausen-Bezug räumlich fassbar zu machen, führt das Mauthausen Memorial aus. Aber nicht nur an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, sondern an jedem Ort eines ehemaligen Außenlagers soll auf das gesamte System hingewiesen werden, wodurch auch die Deportationswege der KZ-Häftlinge nachgezeichnet werden.

Karner dankte allen, besonders den regionalen Gedenkinitiativen, "die diesen wichtigen Prozess der Sichtbarmachung des Grauens unterstützt und vorangetrieben haben". Gerade die regionale Auseinandersetzung mit der Geschichte sei "ein tragender Pfeiler einer modernen Erinnerungskultur", sagte er. Haberlander betonte: Das Versprechen 'Nie wieder' gehöre immer wieder "erneuert und mit Leben erfüllt. Dazu verpflichtet uns die Verantwortung gegenüber den Toten und der Respekt vor den Überlebenden."

Gedenken der NS-Opfer "kein Blick zurück"

Leichtfried sieht in der Befreiung des KZ Mauthausen auch eine Mahnung. "Wir alle tragen die Verantwortung - nicht nur zu erinnern, sondern auch zu verteidigen, was in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurde: eine starke Republik, eine resiliente Demokratie - für Freiheit, für Menschlichkeit, für sozialen Frieden." Dass das Gedenken an die NS-Opfer kein Blick zurück, sondern ein Blick nach vorne sei, hob Glück hervor. Denn es stellen sich Fragen: "Wie wollen wir als Gesellschaft miteinander leben? Welche Werte geben wir weiter? Und wie gehen wir mit der Verantwortung um, die uns die Geschichte auferlegt hat?" Nur durch ein gemeinsames Nachdenken, "entsteht eine aktive Gedenkkultur".

(Quelle: apa)

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