Konferenz in Graz

Länder wollen "bundesweites Anreizsystem" für angehende Mediziner:innen

V.l.: Daniela Gutschi (ÖVP), Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) und Cornelia Hagele (ÖVP), bei einer Pressekonferenz nach der Landesgesundheitsreferentenkonferenz am Mittwoch in Graz.
Veröffentlicht: 15. Oktober 2025 16:14 Uhr
Für ein bundesweites Anreizsystem für angehende Mediziner:innen haben sich die Landesgesundheitsreferenten bei einer Konferenz am Mittwoch in Graz ausgesprochen. Angehende Studierende könnten demnach Bonuspunkte sammeln, wenn sie sich nach dem Studium für eine Arbeit im öffentlichen Dienst verpflichten.

Die Landesgesundheitsreferenten haben am Mittwoch bei einer gemeinsamen Konferenz in Graz eine Evaluierung der gewidmeten Medizinstudienplätze beschlossen und wollen gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium ein "bundesweites Anreizsystem" am Studienbeginn ins Auge fassen. Konkret könnte es beim Aufnahmetest "Bonuspunkte" für jene geben, die sich nach dem Studium für eine Arbeit im öffentlichen Dienst "verpflichten", sagte Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Bonuspunkte: Leichterer Zugang zu Studium

Mit den Bonuspunkten könnte quasi jenen angehenden Studierenden, die danach ihre Arbeitskraft dem öffentlichen Gesundheitswesen in Österreich zur Verfügung stellen, ein leichterer Zugang zum mit Aufnahmetests begleiteten Studium gewährt werden, so Königsberger-Ludwig bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit den Landesräten Karlheinz Kornhäusl aus der Steiermark, Daniela Gutschi aus Salzburg und Cornelia Hagele aus Tirol (alle ÖVP). Die Staatssekretärin will außerdem die Primärversorgungszentren weiterentwickeln. Kornhäusl konkretisierte, dass es eine Erweiterung um Frauen- und Zahnheilkunde brauche. Die soll "in naher Zukunft" umgesetzt werden. Zudem wurde bei der Konferenz beschlossen, dass der öffentliche Gesundheitsdienst auf neue Beine gestellt wird.

Gutschi: Mögliche Einsparungen bei der Bürokratie

Gutschi sprach mögliche Einsparungen bei der Bürokratie - beispielsweise bei den Ausbildungsstätten - an und in puncto Datentransfer waren sich alle Länder einig, dass die Übertragung mit der elektronischen Gesundheitsakte ELGA schneller werden müsse: "Wir dürfen diese technischen Dinge nicht schleifen lassen." Hagele indessen hob den Austausch zwischen den Bundesländern hervor: "Wir haben neun Länder, um Neuerungen zu testen und dann die Erfahrungen von den anderen zu nutzen." Als Beispiele nannte sie "HerzMobil" aus Tirol oder die "Tele-Dermatologie" aus der Steiermark.

Angesprochen auf die von Gemeindebundpräsident Johannes Pressl (ÖVP) am Sonntag genannten Äußerungen, wonach Krankenhäuser in Zukunft wohl zugesperrt werden könnten, sagte Königsberger-Ludwig: "Ich halte nicht viel davon, wenn am Beginn eines Reformprozesses ein Ende vorweggenommen wird." Die Steiermark bastelt derzeit an Kooperationen mit anderen Bundesländern wie beispielsweise Salzburg, um Kooperationen zwischen den Standorten auf die Beine zu stellen. Die beiden Länder hätten bereits konkrete Absichtserklärungen unterschrieben, welche Leistungen in welchen Fachbereichen wechselseitig übernommen werden. Die Details sind aber noch in Ausarbeitung, sagten Kornhäusl und Gutschi. Sie meinte, dass genau überlegt werden müsse, welche Fachbereiche wo konzentriert werden. Man stecke noch in der Entwicklungsphase. Kornhäusl hielt am Ende aber auch fest: "Von der Idee, dass jedes Haus alles anbietet und das 365 Tage im Jahr, kann man sich verabschieden. Das ist auch nicht gescheit. Es ist wichtig zu definieren, welche Leistung kann welcher Standort erbringen."

(Quelle: apa)

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