Höhere Erzeugerpreise

Landwirt:innen verdienten 2022 deutlich mehr

ARCHIV - 13.09.2022, Nordrhein-Westfalen, Pulheim: Ein Landwirt nutzt das sonnige Wetter um sein Feld zu bestellen. Größere Rücksicht auf den von ihnen bearbeiteten Boden würde Bauern nach einer Studie erheblich höhere Profite einbringen. (zu dpa «Agrarstudie: Regenerative Landwirtschaft bringt Bauern höhere Profite») Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 27. April 2023 13:48 Uhr
Die Einkommen der heimischen Landwirt:innen sind im Jahr 2022 kräftig gestiegen. Beim Faktoreinkommen wurde Anstieg von 24,8 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro verzeichnet.
SALZBURG24 (mem)

Die Einkommen aus landwirtschaftlichen Tätigkeiten sind 2022 gegenüber dem Vorjahr kräftig angestiegen, zeigen vorläufige Zahlen der Statistik Austria. Das Faktoreinkommen (Einkommen aus Boden, Arbeit und Kapital) im landwirtschaftlichen Bereich stieg 2022 um 24,8 Prozent und belief sich auf rund 3,5 Mrd. Euro. Je Arbeitseinheit stieg das Faktoreinkommen real um 19,6 Prozent und nominell um 25,5 Prozent. Der Bauernbund sieht die Bauern damit aber nicht als "Krisengewinner".

Bauernbund-Präsident: "Letzte 15 Jahre von Stagnation geprägt"

Man müsse sich das Gesamtbild vor Augen führen, so Bauernbund-Präsident Georg Strasser (ÖVP) in einer Aussendung. "Das Einkommen in der Landwirtschaft liegt auf dem Niveau der Jahre 2011 oder 2007. Damit waren die letzten 15 Jahre von Stagnation geprägt." Seit Jahrzehnten würden die Einkommen unselbstständig Erwerbstätiger durchgehend ansteigen. "In unserer Branche gibt es hingegen keine jährliche Anpassung der Einkommen", sagte Strasser.

Einkommensplus kein Indiz für aktuelle Situation

Auch der Präsident der Landwirtschaftskammer (LKÖ) Josef Moosbrugger sieht das Einkommensplus nur als "kurzfristiges Luftholen". Das Plus sei "keinerlei Indiz dafür", wie es um die aktuelle Situation wirklich bestellt sei. Infolge der Coronapandemie und des Kriegs in der Ukraine hätten viele bäuerliche Familienbetriebe "dramatische Absatzeinbrüche und Kostensteigerungen erlebt", so Moosbrugger, "und wir hatten alle Hände voll zu tun, diese Höfe in der Produktion zu halten."

Höhere Erzeugerpreise im Vorjahr

Die heimische Landwirtschaft produzierte 2022 Güter im Wert von rund 10,4 Mrd. Euro (+22 Prozent). Für den starken Anstieg waren die höheren Erzeugerpreise (+22,7 Prozent) verantwortlich, während das Produktionsvolumen mit einem Minus von 0,7 Prozent leicht abgenommen hat.

Wert bei pflanzlicher Erzeugung steigt um 26,8 Prozent

Der Wert der pflanzlichen Erzeugung nahm vergangenes Jahr um 26,8 Prozent zu, die Erzeugerpreise erhöhten sich für fast alle Produktgruppen. Das Volumen der Erzeugung blieb dabei stabil. Gute Ernten bei etwa Wein und Obst standen hitze- und trockenheitsbedingten Ertragseinbußen bei Mais oder Zuckerrüben gegenüber. Der tierische Produktionswert stieg um 19,4 Prozent, dazu trugen etwa die positive Erlösentwicklung in der Milchproduktion und erhöhte Erzeugerpreise bei der Eierproduktion bei. Bei Rindern und Schweinen gab es sinkende Produktionsvolumen, das wurde aber durch die Preiszuwächse kompensiert.

Die Aufwendungen in der Landwirtschaft für Vorleistungen stiegen um knapp ein Viertel auf rund 6,1 Mrd. Euro, das durchschnittliche Preisniveau der eingesetzten Vorleistungen stieg dabei um 27,5 Prozent, Preissteigerungen gab es insbesondere bei Dünge- und Futtermitteln sowie Energie. Auch die Abschreibungen für das Anlagevermögen stiegen um 13,4 Prozent zum Vorjahr, Grund dafür waren unter anderem die gestiegenen Investitionsgüterpreise.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

26.09.2025
Ende einer Ära

ORF-Urgestein Wehrschütz geht in Pension

Von SALZBURG24 (alb)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken