Himmelsspektakel

Letzter Supermond des Jahres über Salzburg

Der Vollmond im November heißt hierzulande auch Nebelmond. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 14. November 2024 10:07 Uhr
Am Freitag um exakt 22.29 Uhr erreicht der Mond seine Vollmondphase. Er erscheint uns als Supermond, also größer und heller als gewöhnlich. Im November wird er auch Nebel- oder Bibermond genannt. Warum, erfährst du hier.
  1. Letzter Supermond des Jahres
  2. Darum heißt der Vollmond im November Biber- oder Nebelmond
  3. Der Vollmond und seine unterschiedlichen Namen
  4. 10 bekannte Mond-Mythen

Gerade in den kalten Wintermonaten sorgt der Vollmond immer wieder für ein beeindruckendes Spektakel über dem Himmel. Am Freitag um exakt 22.29 Uhr erreicht der Vollmond über Österreich seinen Höhepunkt. Sonne, Erde und Mond stehen in einer Linie gegenüber. Wenn das passiert, ist die Mondseite für uns vollständig beleuchtet und wir sehen den Trabanten in seiner ganzen Größe – falls Wolken und Nebel die Sicht freigeben.

Der Vollmond am Freitag erscheint uns auch als letzter Supermond des Jahres. Er kommt uns in seiner elliptischen Umlaufbahn noch einmal sehr nah und wirkt dadurch größer und heller als gewöhnlich. Danach müssen wir uns ein knappes Jahr bis zum nächsten Supermond gedulden.

Vollmond gibt es hingegen spätestens alle 29,5 Tage. Denn: Ein vollständiger Zyklus der Mondphasen dauert 29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten.

Darum heißt der Vollmond im November Biber- oder Nebelmond

Monat für Monat hat der Vollmond einen anderen Namen. Im November wird er auch Bibermond oder Nebelmond bezeichnet. Als "Bibermond" bekannt wurde der November-Vollmond über die amerikanischen Ureinwohner. Sie haben ihn nach den Bibern benannt, die im Spätherbst gefangen wurden, um sich mit dem Fell der Tiere auf den harten Winter vorzubereiten. Eine Zeit, die den Beginn der Frostperiode markierte.

In Mitteleuropa wird der November-Vollmond auch häufig als "Nebelmond" bezeichnet – abgeleitet von häufigen Nebelbildung in diesem Monat. Gerade der Nebel hierzulande ist es, der eine ganz besondere Atmosphäre beim Vollmond schafft.

Der Vollmond und seine unterschiedlichen Namen

Neben dem Biber- oder Nebenmond gibt noch weitere Namen für jeden Vollmond, und zwar sind diese abhängig von den einzelnen Monaten. Hier ein Überblick:

  • Jänner: Hartmond, Wolfsmond, Eismond
  • Februar: Hornung, Schneemond
  • März: Zuckermond, Lenzmond, Wurmmond, Sirupmond
  • April: Ostermond, Grasmond, Rosa Mond, Pink Moon
  • Mai: Blumenmond, Wonnemond, Milchmond
  • Juni: Erdbeermond, Honigmond, Rosenmond, Brachmond
  • Juli: Heumond, Donnermond, Bockmond, Sonnenmond
  • August: Erntemond, Fruchtmond, Roter Mond
  • September: Herbstmond, Engelmond, Maismond, Jagdmond
  • Oktober: Weinmond, Blutmond, Reisemond, Sterbender Mond, Jägermond
  • November: Nebelmond, Bibermond, Frostmond, Trauermond
  • Dezember: Kalter Mond, Julmond, Heilmond

10 bekannte Mond-Mythen

Die Nähe des Mondes wirkt sich auf die Gezeiten in Ozeanen und die Gravitationskraft aus. Je näher der Mond an der Erde ist, desto höher ist die Gravitationskraft, was etwa zu höheren Springfluten führen kann. Dass sich der Mond auch auf die Menschen auswirkt – wovon viele von uns überzeugt sind – ist bis heute wissenschaftlich nicht belegt. Hier die zehn bekanntesten Mond-Einflüsse:

  1. Verursacht der Vollmond Schlafstörungen?
  2. Überdurchschnittlich viele Geburten bei Vollmond
  3. Aggressionen
  4. Angstzustände und Depressionen
  5. Mehr Arbeitsunfälle
  6. Mehr Autounfälle
  7. Der Mond und das Wetter
  8. Zahl der Selbstmorde nimmt zu
  9. Operationen
  10. Mondholz

Verursacht der Vollmond Schlafstörungen? Gibt es überdurchschnittlich viele Geburten bei Vollmond? Führ der Vollmond zu vermehrt Aggressionen? Verursacht der Vollmond Angstzustände und Depressionen? Gibt es mehr Arbeitsunfälle bei Vollmond? Gibt es mehr Autounfälle bei Vollmond? Hat der Vollmond Einfluss auf das Wetter? Gibt es mehr Selbstmorde bei Vollmond? Verlaufen bei Vollmond Operationen anders? Was hat es mit dem Mondholz auf sich?

1. Verursacht der Vollmond Schlafstörungen?

Vollmond – viele glauben, dass sie bei Vollmond nicht schlafen können. Eine Studie aus dem Jahr 2014 hat mit diesem Mythos aufgeräumt. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen konnten die Forschenden am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München keinen Zusammenhang zwischen dem Schlaf und den Mondphasen finden. Für die Untersuchung analysierten die Wissenschafter:innen Datensätze über den Schlaf von insgesamt 1.265 Teilnehmenden aus 2.097 Nächten.

ABER: Andere Studien mit weniger Teilnehmenden hatten einen Einfluss des Mondes gesehen. So zum Beispiel die Forschende der Uni Basel. Sie stellten 2013 tatsächlich fest, dass die Tiefschlafphasen bei Vollmond um 30 Prozent verkürzt waren. Kritiker:innen bemängeln allerdings, dass dies auch an der fremden Umgebung des Schlaflabors gelegen haben könnte. Ganz widerlegt ist der Mondeinfluss auf den Schlaf also nicht.

2. Überdurchschnittlich viele Geburten bei Vollmond

Hat der Mond Einfluss auf die Geburtenrate? Dieser Frage sind in der Vergangenheit eine Reihe von Untersuchungen – auch aus dem parawissenschaftlichen Bereich – nachgegangen. Unter anderem wurde das auch in Österreich untersucht und 2,76 Millionen Geburten in einem Zeitraum von 1970 bis 1999 – das sind 371 Mondzyklen – gemessen. Das Ergebnis: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Mondphase und Geburtenhäufigkeit.

3. Aggressionen

Die weitläufige These, dass bei Vollmond Gewalttaten ansteigen und psychisch labile Menschen während dieser Mondphase auffallend häufig zu Aggressionen neigen, ist in mehreren Studien widerlegt. Tatsächlich vermehrt Gewaltdelikte zur Vollmondzeit wurden im US-Bundesstaat Florida registriert.

4. Angstzustände und Depressionen

Viele glauben, dass die Mondphasen Einfluss auf die Stimmung der Menschen hat bzw. dass Vollmond Angstzustände oder auch Depressionen auslöst. Diese Annahme konnte im Bereich der Psychiatrie klar widerlegt werden. Angstzustände und Depressionen werden nicht vom Mond beeinflusst.

5. Mehr Arbeitsunfälle

Dem Mythos, dass sich zu Vollmond Unfälle häufen, haben zwei Physiker schon 2007 auf den Zahn gefühlt. Nach der Auswertung von rund 500.000 Arbeitsunfällen steht fest: Alles Humbug. Die Experten untersuchten auch andere mögliche Einflüsse des Mondes. "Wenn die Schwerkraft für die vermuteten Einflüsse verantwortlich ist, so wäre der Effekt im erdnächsten Punkt der Umlaufbahn am größten", erklärte ein an der Studie beteiligter Physiker. Doch die statistische Auswertung erbrachte auch hier keine Unterschiede bezüglich des Unfallgeschehens.

6. Mehr Autounfälle

Bei einer großangelegten Untersuchung von rund einer Viertelmillion Sachschäden und mehr als 50.000 Personenschäden bei Autounfällen wurde kein Zusammenhang mit dem Mondzyklus festgestellt. Deutlich wurde aber eine jahreszeitliche und kalendarische Häufung.

7. Der Mond und das Wetter

Sehr hartnäckig hält sich die Annahme, dass sich mit dem Mondwechsel (Neumond/Vollmond) auch das Wetter ändert. Einen Zusammenhang zwischen Mond und Wetter kann die Wissenschaft aber nicht finden. Für den Wetterwechsel sind Hoch- und Tiefdruckgebiete verantwortlich. Wetterphänomene, die über die Gezeiten indirekt mit dem Mond zusammenhängen – wie etwa, wenn starke Gezeitenströme zu Wind werden – gibt es.

8. Zahl der Selbstmorde nimmt zu

Bei Vollmond würden sich mehr Menschen das Leben nehmen – auch ein Gerücht, das sich seit jeher hartnäckig in den Köpfen der Menschen hält. Aber auch dieser Mythos wurde durch eine Reihe von Untersuchungen widerlegt. So zeigte beispielsweise eine Untersuchung aus dem US-Bundesstaat Kalifornien, bei der über 4.000 Selbstmorde in einem Zeitraum von 58 Jahren analysiert wurden, keinen Einfluss des Mondes.

9. Operationen

Viele Patient:innen wollen nur bei einer bestimmten Mondphase operiert werden. Sie glauben, das Risiko für Komplikationen sei dann geringer. Wie immer wieder in Mondbüchern zu lesen ist, soll dabei der Vollmondtag die negativsten Auswirkungen haben. Stimmt nicht, sagt die Grazer Uni-Klinik. Auch eine Studie an 782 Patient:innen in Bayern bestätigt: Der Mond ist für den Operationserfolg irrelevant.

10. Mondholz

Vor allem Hobbygärnter:innen vertrauen auf Mond- oder Aussaatkalender, was die astrologisch günstigsten Anbau- oder Erntezeitpunkte in Abhängigkeit zu den Mondphasen betrifft. Hintergrund: Der Mond soll über seine Gravitationskraft – die Gezeiten – die daran gekoppelten Rhythmen der Natur beeinflussen. Viele schwören des Weiteren, bei abnehmendem Mond werde das bessere Holz geschlagen. Doch auch diese Annahme stimmt nicht, sagt die Wissenschaft.

(Quelle: salzburg24)

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Von SALZBURG24 (nic)
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