Der Vollmond ist für die meisten von uns eigentlich nichts besonders mehr, lässt er sich doch alle 29 Tage am Himmel blicken. Der Donnermond im Juli ist jedoch nicht ganz so häufig. Denn der Mond liegt dieser Tage genau in einer Linie mit der Erde und der Sonne. Die Nächte vor und nach dem 3. Juli sind also zur Beobachtung bestens geeignet. Der Juli-Vollmond ist zudem auch kaum zu übersehen und hat fast die Größe eines Supermondes, denn er ist der Erde extrem nah. So nähert er sich auf rund 361.000 Kilometer an. Zum Vergleich: Ab einer Entfernung von unter 360.000 Kilometern spricht man vom Supermond. Im Durchschnitt ist der Mond übrigens 384.000 Kilometer von der Erde entfernt.
Der Vollmond und seine unterschiedlichen Namen
Warum aber nennt man den Vollmond im Juli Donnermond? Der Name leitet sich von den Sommergewittern mit Blitz und Donner ab. Ein anderer Name für den Vollmond im Juli ist auch Heumond. Und bei den nordamerikanischen Ureinwohner:innen wird er als Bockmond bezeichnet. Dabei ließen sie sich von dem im Hochsommer wachsenden Geweih eines Bocks inspirieren, heißt es.
Es gibt aber noch weitere Namen für jeden Vollmond, und zwar sind diese abhängig von den einzelnen Monaten. Hier ein Überblick:
- Jänner: Hartmond, Wolfsmond, Eismond
- Februar: Hornung, Schneemond
- März: Zuckermond, Lenzmond, Wurmmond, Sirupmond
- April: Ostermond, Grasmond, Rosa Mond, Pink Moon
- Mai: Blumenmond, Wonnemond, Milchmond
- Juni: Erdbeermond, Honigmond, Rosenmond, Brachmond
- Juli: Heumond, Donnermond, Bockmond, Sonnenmond
- August: Erntemond, Fruchtmond, Roter Mond
- September: Herbstmond, Engelmond, Maismond, Jagdmond
- Oktober: Weinmond, Blutmond, Reisemond, Sterbender Mond, Jägermond
- November: Nebelmond, Bibermond, Frostmond, Trauermond
- Dezember: Kalter Mond, Julmond, Heilmond
10 bekannte Mond-Mythen
Die Nähe des Mondes wirkt sich auf die Gezeiten in Ozeanen und die Gravitationskraft aus. Je näher der Mond an der Erde ist, desto höher ist die Gravitationskraft, was etwa zu höheren Springfluten führen kann. Dass sich der Mond auch auf die Menschen auswirkt – wovon viele von uns überzeugt sind – ist bis heute wissenschaftlich nicht belegt. Hier die zehn bekanntesten Mond-Einflüsse:
1. Vollmond bringt Schlafstörungen
Vollmond – viele glauben, dass sie bei Vollmond nicht schlafen können. Eine Studie aus dem Jahr 2014 hat mit diesem Mythos aufgeräumt. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen konnten die Forschende am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München keinen Zusammenhang zwischen dem Schlaf und den Mondphasen finden. Für die Untersuchung analysierten die Wissenschafter:innen Datensätze über den Schlaf von insgesamt 1.265 Teilnehmende aus 2.097 Nächten.
ABER: Andere Studien mit weniger Teilnehmenden hatten einen Einfluss des Mondes gesehen. So zum Beispiel die Forschende der Uni Basel. Sie stellten 2013 tatsächlich fest, dass die Tiefschlafphasen bei Vollmond um 30 Prozent verkürzt waren. Kritiker:innen bemängeln allerdings, dass dies auch an der fremden Umgebung des Schlaflabors gelegen haben könnte. Ganz widerlegt ist der Mondeinfluss auf den Schlaf also nicht.
2. Überdurchschnittlich viele Geburten bei Vollmond
Hat der Mond Einfluss auf die Geburtenrate? Dieser Frage sind in der Vergangenheit eine Reihe von Untersuchungen – auch aus dem parawissenschaftlichen Bereich nachgegangen. Unter anderem wurde das auch in Österreich untersucht und 2,76 Millionen Geburten in einem Zeitraum von 1970 bis 1999 – das sind 371 Mondzyklen – gemessen. Das Ergebnis: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Mondphase und Geburtenhäufigkeit.
3. Aggressionen
Die weitläufige These, dass bei Vollmond Gewalttaten ansteigen und psychisch labile Menschen während dieser Mondphase auffallend häufig zu Aggressionen neigen, ist in mehreren Studien widerlegt. Tatsächlich vermehrt Gewaltdelikte zur Vollmondzeit wurden im US-Bundesstaat Florida registriert.
4. Angstzustände und Depression
Viele glauben, dass die Mondphasen Einfluss auf die Stimmung der Menschen hat bzw. dass Vollmond Angstzustände oder auch Depressionen auslöst. Diese Annahme konnte im Bereich der Psychiatrie klar widerlegt werden. Angstzustände und Depressionen werden nicht vom Mond beeinflusst.
5. Mehr Arbeitsunfälle
Dem Mythos, dass sich zu Vollmond Unfälle häufen, haben zwei Physiker schon 2007 auf den Zahn gefühlt. Nach der Auswertung von rund 500.000 Arbeitsunfällen steht fest: Alles Humbug. Die Experten untersuchten auch andere mögliche Einflüsse des Mondes. "Wenn die Schwerkraft für die vermuteten Einflüsse verantwortlich ist, so wäre der Effekt im erdnächsten Punkt der Umlaufbahn am größten", erklärte ein an Studio beteiligter Physiker. Doch die statistische Auswertung erbrachte auch hier keine Unterschiede bezüglich des Unfallgeschehens.
6. Mehr Autounfälle
Bei einer großangelegten Untersuchung von rund einer Viertelmillion Sachschäden und mehr als 50.000 Personenschäden bei Autounfällen wurde kein Zusammenhang mit dem Mondzyklus festgestellt. Deutlich wurde aber eine jahreszeitliche und kalendarische Häufung.
7. Der Mond und das Wetter
Sehr hartnäckig hält sich die Annahme, dass sich mit dem Mondwechsel (Neumond/Vollmond) auch das Wetter ändert. Einen Zusammenhang zwischen Mond und Wetter kann die Wissenschaft aber nicht finden. Für den Wetterwechsel sind Hoch- und Tiefdruckgebiete verantwortlich. Wetterphänomene, die über die Gezeiten indirekt mit dem Mond zusammenhängen – wie etwa, wenn starke Gezeitenströme zu Wind werden – gibt es.
8. Zahl der Selbstmorde nimmt zu
Bei Vollmond würden sich mehr Menschen das Leben nehmen – auch ein Gerücht, das sich seit jeher hartnäckig in den Köpfen der Menschen hält. Aber auch dieser Mythos wurde durch eine Reihe von Untersuchungen widerlegt. So zeigte beispielsweise eine Untersuchung aus dem US-Bundesstaat Kalifornien, bei der über 4.000 Selbstmorde in einem Zeitraum von 58 Jahren analysiert wurden, keinen Einfluss des Mondes.
9. Operationen
Viele Patient:innen wollen nur bei einer bestimmten Mondphase operiert werden. Sie glauben, das Risiko für Komplikationen sei dann geringer. Wie immer wieder in Mondbüchern zu lesen ist, soll dabei der Vollmondtag die negativsten Auswirkungen haben. Stimmt nicht, sagt die Grazer Uni-Klinik. Auch eine Studie an 782 Patient:innen in Bayern bestätigt: Der Mond ist für den Operationserfolg irrelevant.
10. Mondholz
Vor allem Hobbygärnter:innen vertrauen auf Mond- oder Aussaatkalender, was die astrologisch günstigsten Anbau- oder Erntezeitpunkte in Abhängigkeit zu den Mondphasen betrifft. Hintergrund: Der Mond soll über seine Gravitationskraft – die Gezeiten – die daran gekoppelten Rhythmen der Natur beeinflussen. Viele schwören des Weiteren, bei abnehmendem Mond werde das bessere Holz geschlagen. Doch auch diese Annahme stimmt nicht, sagt die Wissenschaft.
(Quelle: salzburg24)