Markt "brutal eingebrochen"

Liebherr will bis zu 960 Angestellte in Kurzarbeit schicken

Die Liebherr Hausgeräte GmbH im Osttiroler Lienz will im Herbst bis zu 960 Mitarbeiter:innen im Produktions- und produktionsnahen Bereich in Kurzarbeit schicken. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 18. Juli 2024 12:51 Uhr
Bis zu 960 Angestellte will die Liebherr Hausgeräte GmbH im Osttiroler Lienz von Oktober bis Dezember in Kurzarbeit schicken. Begründet wird der Schritt mit einem massiven Rückgang am Markt für Kühlschränke nach der Corona-Pandemie.

Die Liebherr Hausgeräte GmbH im Osttiroler Lienz will im Herbst bis zu 960 Mitarbeiter:innen im Produktions- und produktionsnahen Bereich in Kurzarbeit schicken. Die Kurzarbeit ist für Oktober, November und Dezember geplant und soll im Laufe der nächsten Woche beim Arbeitsmarktservice (AMS) in Innsbruck angemeldet werden, bestätigte Geschäftsführer Holger König gegenüber der APA am Donnerstag einen ursprünglichen Bericht des Onlinemagazins "dolomitenstadt.at".

Nachfrage sei "brutal eingebrochen"

Liebherr beschäftigt in Lienz insgesamt rund 1.340 Angestellte. Man habe bereits ein Beratungsgespräch geführt, um die Möglichkeiten für die Kurzarbeit zu erörtern, hieß es zu der Maßnahme, über die auch die "Tiroler Tageszeitung" online berichtete. Diese wurde damit begründet, dass der Markt für Kühlschränke nach dem Boom in der Corona-Pandemie massiv zurückgegangen sei. Er sei "brutal eingebrochen". "Die Hausgerätebranche befindet sich nach wie vor in einem schwierigen Marktumfeld", schilderte König. Aufgrund der anhaltend rückläufigen Nachfragesituation sehe man sich weiter gezwungen, die Planung entsprechend anzupassen. "An unserem Produktionsstandort Lienz haben wir bereits verschiedene notwendige Maßnahmen ergriffen, um die Personalkapazitäten entsprechend anzupassen und unser Bestandsniveau zu reduzieren", hieß es. Die aktuellen Prognosen würden das Unternehmen nun zu weiteren Maßnahmen zwingen. Diese würden im "engen Austausch zwischen Geschäftsführung, Personalabteilung und Betriebsrat" am Standort Lienz beschlossen, um die Herausforderungen gemeinsam zu meistern, wurde betont.

Anfang 2025 rechnete Liebherr aber mit einer Entspannung der Situation, weil neue Produktionslinien anlaufen würden. Daher wolle man die Arbeitskräfte nicht verlieren, man sei aber skeptisch, ob der Kurzarbeitsantrag durchgehe. Es gebe aktuell keinen einzigen Betrieb in Österreich, bei dem Kurzarbeit genehmigt wurde, zumal die Arbeitslosigkeit vergleichsweise gering sei.

Liebherr mit großem Bauprojekt

An den Ausbauplänen in Osttirol will das Unternehmen indes festhalten. Im September 2023 hatte das größte Bauprojekt seit der Eröffnung gestartet. Es umfasste eine neue Lagerhalle mit einer Grundfläche von 18.000 Quadratmetern für Fertiggeräte sowie ein zusätzliches Verwaltungsgebäude mit einer Fläche von 650 Quadratmetern. Zudem soll eine neue Produktionslinie entstehen, um die Kapazität um 20 Prozent zu erhöhen. Heuer will Liebherr in Osttirol rund 250.000 Kühlschränke bauen.

(Quelle: apa)

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