Schwere Einbuße

Lockdown-Verlängerung kostet Handel eine Milliarde

Corona-Lockdown aufgenommen am Montag, 04. Jänner 2021 in Salzburg. Aufgrund der Corona-Pandemie befindet sich Österreich in einem dritten Lockdown.
Veröffentlicht: 04. Jänner 2021 16:38 Uhr
Der dritte Lockdown wird sich auch für den Handel um eine Woche bis voraussichtlich 24. Jänner verlängern. Allein die Verlängerung von 17. auf 24. Jänner schlage sich mit einem Umsatzminus von bis zu einer Milliarde Euro zu Buche, so der Handelsverband am Montag.

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will spricht von einer "Hiobsbotschaft", dem österreichischen Handel entgingen durch den dritten Lockdown Umsätze im Ausmaß von knapp 4 Mrd. Euro. "Der Jänner ist traditionell für den Handel ein wichtiger Verkaufsmonat, da die Bevölkerung nach Weihnachten Geld- und Gutscheingeschenke einlöst und Waren umtauscht", sagte Will in einer Aussendung. Zumindest zwei Drittel der entgangenen Umsätze im Einzelhandel seien unwiederbringlich verloren. Saisonaler Warenbestand werde de facto unverkäuflich.

WKÖ-Handelsobmann Trefelik kritisiert das "politische, parteipolitische Ping-Pong" auf dem Rücken der Betriebe. Den Handelsunternehmen würde "langsam die Luft ausgehen". Der Interessenvertreter fordert auch eine kurz- und mittelfristige Planungssicherheit für die Betriebe und dass die wirtschaftlichen Einbußen "angemessen" abgefedert werden müssen.Offen sei zudem die Ausgestaltung der Coronahilfen für mittelbar von der Coronakrise betroffene Zulieferunternehmen.

Handel drängt auf staatliche Hilfen

Schon der fast drei Wochen andauernde Lockdown kurz vor Weihnachten hat die Handelsbranche in der für sie wichtigsten Jahreszeit schwer getroffen. Der Handelsverband drängt deshalb auf weitere staatliche Hilfen. Die 800.000 Euro Deckelung beim Umsatzersatz müsse fallen und der Ersatz müsse auch für den gesamten dritten Lockdown ausbezahlt werden, fordert Will.

Ein vierter Corona-Lockdown müsse unbedingt vermieden werden. Die Interessenvertretung hält eine maximale Aufenthaltsdauer im Geschäft für vorstellbar, um das Infektionsrisiko weiter zu reduzieren. Außerdem brauche es auch für die Beschäftigten im Lebensmittelhandel, die zur kritischen Infrastruktur zählen, eine klare Impfstrategie. Der Handelsverband habe hierzu bereits Gespräche mit der Bundesregierung aufgenommen.

(Quelle: apa)

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