Onlinehandel legt zu

Lockdowns kosten Einzelhandel 8,5 Mrd. Euro

Sollte der dritte Lockdown ein weiteres Mal bis Ende Jänner verlängert werden, würden sich die Umsatzverluste auf insgesamt 9,1 Mrd. Euro erhöhen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 05. Jänner 2021 09:35 Uhr
Österreich befindet sich zum mittlerweile dritten Mal in einem harten Corona-Lockdown, bei dem bis auf wenige Ausnahmen alle Geschäfte zu sind. Laut Berechnungen der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) sorgen die drei Schließwellen zusammen für einen Umsatzentgang in den geschlossenen Non-Food-Branchen von rund 8,5 Mrd. Euro. Sollte der dritte Lockdown ein weiteres Mal bis Ende Jänner verlängert werden, würden sich die Umsatzverluste auf insgesamt 9,1 Mrd. Euro erhöhen.

Seit Montag ist klar, dass sich der dritte Lockdown um eine Woche bis inklusive 24. Jänner verlängert. Die Regierung hatte ursprünglich geplant, dass man mit einem negativen Corona-Test Gastronomie, Hotellerie und Geschäfte ab 18. Jänner wieder besuchen hätte dürfen, die Oppositionsparteien stimmten diesem Vorhaben nicht zu. Allein die Verlängerung des dritten Lockdowns um eine Woche verursacht laut JKU einen zusätzlichen Umsatzentgang in den geschlossenen Einzelhandelsbranchen von rund 600 Mio. Euro (brutto).

Lockdown: Onlinehandel gewinnt dazu

Aus Sicht der JKU-Forscher setzt die Verlängerung des derzeitigen Lockdowns bestehende Trends fort: die Sparquote erhöhe sich, der Onlinehandel gewinne weiter Marktanteile dazu, was damit einhergehe, dass sich Konsumenten hinsichtlich des stationären Einkaufs entwöhnen.

Studienautoren erwarten nachhaltige Veränderung

"Tatsächlich zeigen unsere Zahlen nur den unmittelbaren Schaden für den Non-Food-Einzelhandel und die mittelfristigen sowie langfristigen Folgen bleiben vielen verdeckt. Für die nächsten Jahre ist zu befürchten, dass der Aderlass im stationären Einzelhandel durch den vermehrten Austritt von Unternehmen aus dem Markt die Einzelhandelsstruktur Österreichs nachhaltig verändern wird und Österreich insbesondere im ruralen Raum (nicht nur im Bereich der kleinen Lebensmittelgeschäfte) Nahversorgungslücken drohen", werden die Studienautoren Christoph Teller und Ernst Gittenberger vom Institut für Handel, Absatz und Marketing in einer Mitteilung zitiert. Der Niedergang der Einkaufsstraßen, vor allem der weniger frequentierten B- und C-Lagen, werde sich beschleunigt fortsetzen.

(Quelle: apa)

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