Laut der Vereinbarung zwischen MAN und dem Betriebsrat sollen bis Ende des kommenden Jahres 3.500 Jobs in Deutschland gestrichen werden, der Abbau solle so sozialverträglich wie möglich erfolgen. Traton-Chef Matthias Gründler und MAN-Chef Andreas Trostmann hatten ursprünglich 9.500 der weltweit 36.000 Arbeitsplätze streichen wollen, vor allem in Deutschland und Österreich. In Steyr hatte man sich gegen die Schließungspläne auch mit politischer Unterstützung massiv gewehrt und auf die Profitabilität des Standortes verwiesen.
Standorte in Deutschland bleiben erhalten
Nun soll der MAN-Standort Wittlich in Rheinland-Pfalz verkleinert werden, dem Unternehmen aber erhalten bleiben. Die Werke im sächsischen Plauen (150 Mitarbeiter) und Steyr (2200 Mitarbeiter) stünden aber "zur Disposition", hieß es von MAN. Ursprünglich hatte MAN etwa 5.600 im Lkw-Werk München, im Dieselmotorenwerk Nürnberg und im Komponentenwerk Salzgitter abbauen wollen.
Unter dem Druck der EU-Klimavorgaben soll MAN völlig neu ausgerichtet und zu einem "führenden Nutzfahrzeughersteller im Bereich Elektro- und Wasserstoffantriebe" umgebaut werden. Das nun vereinbarte Eckpunktepapier sieht "eine Neuaufstellung des Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks mit einem starkem Fokus auf Zukunftstechnologien" vor.
MAN kämpft mit Corona-Krise
Die Vereinbarung dient als Grundlage für Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen, die in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen. Der Stellenabbau soll sozialverträglich erfolgen. MAN schwächelt schon seit Jahren. Die EU-Klimavorgabe, bei Lastwagen bis 2025 im 15 Prozent und bis 2030 mindestens 30 Prozent weniger Kohlendioxid auszustoßen, erhöht den Druck. Dazu kommt zurzeit die Corona-Krise.
Der Betriebsrat hatte die ursprünglichen Pläne zum Stellenabbau als "Kahlschlag" bezeichnet und war vor Gericht gegangen. Der Vorstand hatte sie als notwendige Restrukturierung bezeichnet, um mit dem eingesparten Geld in alternative Antriebe und Digitalisierung investieren zu können.
(Quelle: salzburg24)






