Kein Nachwuchs

Massensterilisation von Mücken soll Krankheiten eindämmen

ARCHIV - 19.07.2020, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Mehrere Mücken sind auf dem Arm einer Frau zu sehen. (zu dpa: «Behörden rechnen mit Ausbreitung von Tigermücke im Norden») Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 01. August 2024 09:52 Uhr
Gesundheitsbehörden wollen mit der Massensterilisation von Stechmücken-Männchen die Übertragung von tödlichen Krankheiten in betroffenen Gebieten eindämmen.

Mit Massensterilisation von Stechmücken-Männchen wollen Gesundheitsbehörden Insekten, die tödliche Krankheiten übertragen, in betroffenen Gebieten ausrotten. Eine neue automatische Sortiermaschine trennt dafür die weiblichen und männlichen Puppen, berichtet ein österreichisch-chinesisches Forscherteam. Damit könnte man Millionen harmloser Männchen sammeln, ohne sich der Gefahr auszusetzen, dass blutsaugende Weibchen dabei sind, erklären sie im Fachblatt "Science Robotics".

Kein Moskitonachwuchs durch SIT

Bei der "Sterile Insekten Technologie (SIT)" werden Mückenmännchen in Labors gezüchtet und mit Strahlung unfruchtbar gemacht. Dann setzt man sie in großen Mengen aus, damit sie den wild lebenden Moskitomännchen möglichst alle Weibchen wegschnappen. Nach der Kopulation legen die Stechmückendamen dann zwar Eier, daraus entwickelt sich aber wegen der unfruchtbaren Spermien kein Moskitonachwuchs.

Ein Team um Jeremy Bouyer vom "Insekten-Schädlingsbekämpfungs-Programm" der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und Welternährungsorganisation (FAO) in Wien und Zhiyong Xi von einer Biotech-Firma im chinesischen Guangzhou entwickelte einen Apparat, in dem die unterschiedlich großen Puppen der Männchen und Weibchen automatisiert getrennt werden. Die Forscher testeten ihn mit drei verschiedenen Stechmückenarten, nämlich Gelbfiebermücken (Aedes aegypti), Asiatischen Tigermücken (Aedes albopictus) und "Culex quinquefasciatus"-Moskitos. Sie übertragen unter anderem Gelbfieber-, Dengue-Fieber-, Zika-, Chikungunya- und West-Nil-Viren sowie parasitische Würmer.

Starke Reduktion der Tigermücken-Population bei Feldversuch

Mit dem automatischen "Geschlechts-Sortierer" kann eine Person pro Woche 16 Millionen Männchen separieren, berichten die Forscher in der Fachpublikation: "Sie zeigen danach gute Flugfähigkeit und Paarungsleistung." Bei einem Feldversuch in Guangzhou habe man mit solch automatisch abgezweigten Männchen die lokale Tigermücken-Population um mehr als vier Fünftel dezimiert.

(Quelle: apa)

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