Statistik

"Massive Zunahme" bei Jugendkriminalität in Österreich

Veröffentlicht: 14. April 2025 11:17 Uhr
Eine "massive Zunahme" der Jugendkriminalität verzeichnet die Polizei in Österreich. Das bestätigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz. Immer mehr Tatverdächtige seien unter 14 Jahre alt.

Bei der Auswertung der polizeilichen Anzeigenstatistik 2024 zeigte sich eine "massive Zunahme der Jugendkriminalität", wie Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien ausführte. Karner bezeichnete diesen Bereich als "Sorgenkind", weil die Täter in diesem Bereich auch immer jünger werden. Die Anzeigen mit Tatverdächtigen im Alter von zehn bis 14 Jahren haben sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. 2024 gab es hier rund 12.000 Anzeigen.

Der Anteil der nicht österreichischen Tatverdächtigen in diesem Bereich liegt bei 48 Prozent. Anzeigen mit syrischen Tatverdächtigen haben sich von 2020 mit 150 auf rund 1.000 im vergangenen Jahr praktisch verzehnfacht, sagte Karner. Er nannte als wichtigste Maßnahme den Stopp des Familiennachzugs, denn hier hätte der Anteil der syrischen Staatsbürger 90 Prozent ausgemacht, sagte der Minister.

Zunahme der Anzeigen um 1,2 Prozent

Im vergangenen Jahr habe es mehr als 534.000 Anzeigen gegeben, was eine Zunahme von 1,2 Prozent zu 2023 bedeute, so Karner. Die Aufklärungsquote lag bei 52,9 Prozent mit etwa 280.000 geklärten Fällen. Das sei die dritthöchste Aufklärungsquote in den vergangenen zehn Jahren. Mehr als 335.000 Tatverdächtige wurden ausgeforscht. 46,8 Prozent dieser Personen stammen nicht aus Österreich. Die meisten nicht österreichischen Tatverdächtigen kommen aus Rumänien, gefolgt von Deutschland und Syrien. Die höchste Steigerung um knapp 30 Prozent gab es bei den syrischen Tatverdächtigen.

Hohes Niveau bei Internetkriminalität

Die Internetkriminalität hat sich 2024 auf einem hohen Niveau eingependelt, während die Eigentumsdelikte zugenommen haben. Zwar gab es laut Karner einen Rückgang bei Einbrüchen im Wohnraum, allerdings einen deutlichen Anstieg bei Einbruchsdiebstählen in Pkw und Automaten um 25 Prozent.

Die Kriminalitätsstatistik, die jedes Jahr veröffentlicht wird, gelte als "Richtschnur bzw. Handlauf" für die Arbeit der Polizei, sagte Karner. Daraus lassen sich aktuelle Trends und Entwicklungen sowie Steigerungen, Rückgänge und Auffälligkeiten in den einzelnen Bereichen ableiten.

(Quelle: apa)

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