Eurobarometer

Mehrheit der Europäer:innen will stärkere EU

++ THEMENBILD ++ Außenansicht des Europäischen Parlaments in Straßburg, aufgenommen am Montag, 15. Juli 2024, in Straßburg. Das am 09. Juni 2024 gewählte Europaparlament tritt am Dienstag, 16. Juli 2024 in Straßburg erstmals zusammen.
Veröffentlicht: 25. März 2025 08:50 Uhr
Trotz wachsender globaler Unsicherheiten glauben nur 44 Prozent der Europäer – und sogar nur ein Drittel der Österreicher –, dass die EU künftig eine wichtigere Rolle spielen wird. Dabei wünschen sich zwei Drittel genau das: eine stärkere Europäische Union, insbesondere in Bereichen wie Sicherheit, Wirtschaft und Ernährung. Das zeigt die neue Eurobarometer-Umfrage des EU-Parlaments.

Die Europäerinnen und Europäer wünschen sich angesichts zunehmender globaler Krisen und Unsicherheiten eine stärkere EU: Laut am Dienstag veröffentlichter Eurobarometer-Umfrage sagen zwei Drittel der EU-weit Befragten, dass ihre Rolle in Zukunft wichtiger werden sollte. Nur 44 Prozent der EU-Befragten und nur ein Drittel der österreichischen sind aber auch davon überzeugt, dass das geschehen wird. Als Prioritäten werden Verteidigung sowie Ernährungssicherheit genannt.

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Um ihre Position in der Welt zu stärken, sollte die erste Priorität der EU laut 36 Prozent der EU-Befragten Verteidigung und Sicherheit sein. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Wirtschaft folgt für 32 Prozent als zweite Priorität, vor Energieunabhängigkeit sowie viertens der Ernährungssicherheit. Die Österreicherinnen und Österreicher setzen die Schwerpunkte etwas anders: Bei ihnen liegen Landwirtschaft und Ernährungssicherheit (30 Prozent), Energieunabhängigkeit (29) und dann Verteidigung und Sicherheit (29) an der Spitze der Prioritäten, um die sich Brüssel kümmern sollte.

Viele in Österreich erwarten sinkenden Lebensstandard

Nicht nur global, sondern auch für ihr Privatleben blicken viele Menschen skeptisch in die Zukunft: 40 Prozent der österreichischen und ein Drittel aller Umfrageteilnehmenden erwartet sich für die nächsten Jahre einen schlechteren Lebensstandard als bisher. Nur 8 Prozent der Österreicher und 14 Prozent der Europäer denken, dass sie sich bald mehr leisten können als bisher. Rund die Hälfte erwartet keine Änderung. Vom EU-Parlament erwartet knapp die Hälfte der Befragten, dass es der Inflation und steigenden Lebenskosten den Kampf ansagt.

In Schweden wünschen sich mit 87 Prozent die meisten, in Rumänien mit 47 und Polen mit 44 Prozent die wenigsten eine gewichtigere EU, um die Menschen vor globalen Krisen und Sicherheitsrisiken zu schützen. In Österreich sind es 56 Prozent. Neun von zehn Befragten in der EU sowie in Österreich erwarten sich von den EU-Staaten mehr Geschlossenheit, um den aktuellen globalen Herausforderungen zu begegnen. Obwohl sie sich mehrheitlich eine stärkere Union wünschen, rechnet knapp ein Fünftel in der EU und ein knappes Drittel in Österreich in den kommenden Jahren sogar mit einer geringeren Bedeutung der Union.

EU benötigt wegen Herausforderungen mehr Geld

76 Prozent der in der EU, und mit 66 Prozent etwas weniger der in Österreich Befragten denken, dass die EU angesichts der Herausforderungen mehr Geld benötigt. Über 90 Prozent der Finnen, Zyprioten und Malteser, aber nur rund 60 Prozent der Slowenen, Slowaken und Tschechen wollen Brüssel hier mehr Geld zugestehen.

74 Prozent aller EU-Bürgerinnen und -Bürger und zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher sehen generell Vorteile in der EU-Mitgliedschaft. Dies ist laut EU-Parlament der höchste Wert seit Beginn der Eurobarometer-Umfrage 1983. Besonders die Sicherung und Stärkung von Frieden und Sicherheit (35 Prozent) wird als Hauptnutzen genannt. In Österreich sind es Friedenssicherung und wirtschaftliches Wachstum (je 34 Prozent). 41 Prozent in der EU und 38 Prozent in Österreich bewerten das EU-Parlament positiv.

Die Eurobarometer-Umfrage Winter 2025 des Europäischen Parlaments wurde zwischen 9. Jänner und 4. Februar 2025 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Insgesamt wurden 26.354 Interviews gemacht. Die EU-Ergebnisse sind nach der Bevölkerungszahl der einzelnen Länder gewichtet.

(Quelle: apa)

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