Sonderregeln

Nach Amoklauf in Grazer Schule: Flexible Gestaltung der Matura

Ein Polizei-Großeinsatz ist am Dienstagvormittag, 10. Juni 2025, in einer Grazer Schule in der Dreierschützengasse angelaufen. Im Bild: Einsatzkräfte in der Nähe des Tatorts.
Veröffentlicht: 15. Juni 2025 07:41 Uhr
Als Reaktion auf den Amoklauf an der Grazer Schule BORG Dreierschützengasse ermöglicht das Bildungsministerium den betroffenen Maturant:innen eine flexible Gestaltung der Reifeprüfung. Wer sich psychisch nicht in der Lage sieht, die mündliche oder schriftliche Matura zu absolvieren, kann stattdessen die jeweilige Jahresnote als Maturanote eintragen lassen.

Nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule legt das Bildungsministerium eine flexible Maturaregelung für die betroffenen Schülerinnen und Schüler vor. Alle Maturantinnen und Maturanten am BORG Dreierschützengasse, die sich außer Stande sehen, die mündliche Matura in nächster Zeit zu absolvieren, haben mehrere Möglichkeiten, die Reifeprüfung zu erhalten, teilte das Ministerium der APA mit. Eine entsprechende gesetzliche Regelung wird kommende Woche im Nationalrat beschlossen. 

Jahresnote als Maturanote möglich

Wegen der außergewöhnlichen, äußerst traumatischen Situation können alle Maturantinnen und Maturanten auf eigenen Wunsch ein Maturazeugnis erhalten, in dem die Jahresnote des entsprechenden Gegenstandes zugleich die Maturanote ist. Schülerinnen und Schüler, die sämtliche mündlichen Prüfungen oder einzelne mündliche Prüfungen der Matura absolvieren bzw. nachholen wollen, können dies regulär tun. Dies ist - in Absprache mit der Prüfungskommission - noch vor den Sommerferien oder auch im ersten Nebentermin im Herbst möglich, hieß es.

Die Entscheidung darüber, ob die mündliche Matura absolviert wird, müssen die Maturantinnen und Maturanten nicht sofort treffen. Sie können auch erst im Herbst entscheiden, welche Variante sie in Anspruch nehmen wollen. Die Regelung für die schriftlichen Klausuren gilt analog. Auch hier erhalten Maturantinnen und Maturanten die Möglichkeit, dass die Jahresnote in das Maturazeugnis übernommen wird.

Wiederkehr: "Helfen, wo es nur möglich ist"

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) wolle helfen, "wo es nur irgendwie möglich ist." Die Schülerinnen und Schüler des BORG Dreierschützengasse haben Unbeschreibliches durchgemacht. Daher sollen sie nun frei wählen dürfen, ob und wenn ja wann sie die mündliche Prüfung ablegen wollen. Keinesfalls soll der Druck bestehen, "nach diesen traumatischen Erlebnissen noch eine Prüfung machen zu müssen", so Wiederkehr.

(Quelle: apa)

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