Meinungscheck

Neues Vorgehen bei Tests und Quarantäne sinnvoll?

Ab April sollen pro Person nur noch jeweils fünf PCR- und Antigen-Tests monatlich zur Verfügung stehen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 17. März 2022 12:05 Uhr
Während in Österreich Höchstwerte bei den Coronavirus-Neuinfektionen und ein Anstieg bei den Spitalszahlen verzeichnet werden, setzt die Bundesregierung auf eine Änderung der Test-Strategie und Lockerungen bei der Quarantäne-Regelung. Wie denkt ihr darüber? Stimmt ab in unserem Meinungscheck!

Bei zuletzt fast 60.000 Neuinfektionen ändert Österreich die Corona-Strategie. Ab April sollen jedem und jeder monatlich fünf PCR- und fünf Antigen-Tests kostenlos zur Verfügung stehen, gab Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Dienstag bekannt. Schon ab Montag (21. März) werden zudem die Quarantäne-Regeln gelockert. Nicht vollständig geschützte Kontaktpersonen müssen sich dann nicht mehr zehn Tage absondern, es gelten nur noch Verkehrsbeschränkungen. Sie dürfen somit weiter arbeiten und einkaufen gehen, aber nicht zu Veranstaltungen.

 

Künftig Kontingent an Gratis-Corona-Tests

Will man öfter als fünf Mal im Monat einen PCR- oder Antigen-Test machen, dann wird man das nach Vorstellungen des Bundes künftig selbst bezahlen müssen. Dies gilt allerdings nicht, wenn man Symptome hat. In dem Fall ist weiterhin die Hotline 1450 erste Anlaufstelle. Ebenfalls kostenlos möglich sein soll das "Freitesten". Gratis soll der Test dabei aber nur für jene Menschen sein, die offiziell als "Kontaktpersonen" eingestuft sind.

 

Tests in Handel und Apotheken verfügbar

Verteilt werden sollen die PCR-Tests ab April wie gehabt über bundesländerspezifische Programme. Laut Ministerium werde der Handel bei den PCR-Tests "eine wesentliche Rolle" spielen. Etwas anders soll laut den aktuellen Plänen bei den Antigentests vorgegangen werden. Hier ist vorgesehen, dass diese als Testkits zur Selbstabnahme ("Wohnzimmertests") in Apotheken abgegeben werden.

Ärztekammer übt scharfe Kritik

An der Reduktion der Gratis-Tests und den Lockerungen der Quarantäne-Regelungen übt die Ärztekammer scharfe Kritik: "Wenn man ganz offensichtlich eine mögliche Herdenimmunität erreichen und das Virus durchrauschen lassen will, dann sollte man das auch genauso kommunizieren", sagte Ärztekammer-Vizepräsident Harald Mayer in einer Aussendung. Sehr hohe Neuinfektionszahlen seien damit weiter garantiert. Auch solle man dieses Vorhaben "nicht in ein neues Verordnungschaos verpacken, das niemand versteht".

 

Spitäler bereits überlastet

Schon jetzt sieht die Ärztekammer die Krankenhäuser massiv überlastet. "Unsere Spitäler sind überfüllt, unser Personal überlastet und großteils selbst infiziert, das kann alles noch sehr hässlich enden", so Gerald Gingold, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte, am Donnerstag in einer Aussendung. Bereits jetzt ist Österreich einmal mehr Spitzenreiter in Europa in puncto Spitalszahlen.

Österreich werde "massiv Schaden erleiden"

Er kritisierte die Regierung scharf, wenn die Politik so weitermache, werde "Österreich gesundheitlich massiv Schaden erleiden". Auf Zeit zu spielen und auf die wärmere Jahreszeit und dadurch niedrigere Zahlen zu hoffen, ist für den Medziner "absolut falsch". Er erinnerte daran, dass die Omikron-Variante zu Beginn des südafrikanischen Sommers sequenziert wurde und sich trotz steigender Temperaturen rasch verbreitet hatte.

 

SPÖ-Chefin für Maskenpflicht

Die aktuelle Corona-Situation sorgt auch bei SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner für Sorgen. In einer Pressekonferenz forderte sie zuletzt die Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen, das Festhalten am aktuellen Testsystem, 2-G in der Gastronomie und Anstrengungen zur Erhöhung der Impfquote.

(Quelle: salzburg24)

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