Wifo- und IHS-Ökonomen zeigen sich mit der Einigung im Handel zufrieden. Es sei ein guter Abschluss, der den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung trage. IHS-Direktor Holger Bonin hätte sich hingegen mehr Zurückhaltung bei den Lohnabschlüssen des Bundes erhofft.
IHS: Wohlstandsverlust in Österreich
Man merke im öffentlichen Bereich, dass die Konkurrenz fehle, für die guten Abschlüsse müsse nun der Steuerzahler aufkommen. Im Handel hingegen hätten die Sozialpartner ausgewogen abgeschlossen, denn die Branche spüre die Onlinekonkurrenz, es habe viele Insolvenzen gegeben, meinte Bonin in der "ZIB2" von Mittwochnacht.
Die hohen Staatsausgaben durch vergleichsweise hohe Pensionen und KV-Erhöhungen im Sozialbereich würden die Inflation antreiben und ein Loch in das Budget reißen. Beim Staat gebe es jedenfalls noch Einsparungspotenzial, etwa durch die Beseitigung klimaschädlicher Steuererleichterungen oder Änderungen bei der Pendlerpauschale.
Der Lebensmitteldiskonter Lidl hat heute bekanntgegeben, dass er das Einstiegsgehalt deutlich über den neuen Kollektivvertrag anheben wird, und zwar auf 2.400 Euro. "Weiterhin gilt für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lidl Österreich eine freiwillige Überzahlung von mindestens 5 Prozent auf den jeweils gültigen Kollektivvertrag", so der Diskonter.
Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einem Gehaltsplus von 11 Prozent in die KV-Verhandlungen gegangen. Die Arbeitgeber hatten ihr Eröffnungsangebot erst in der dritten Runde mit einem Plus von 5 Prozent und einer Einmalzahlung von 800 Euro gelegt.
(Quelle: apa)