Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat dem Republikaner Donald Trump zu dem sich abzeichnenden Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert. In einer Botschaft auf der Plattform X (ehemals Twitter) drückte Nehammer seine Glückwünsche aus und betonte die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen.
FPÖ-Chef Herbert Kickl freute sich indes über eine „Schlappe für das System inklusive Experten und vereinigte Medien in den USA, in der EU und hierzulande“.
„Partner für Österreich“: Nehammer gratuliert Trump
„Die USA sind ein bedeutender strategischer Partner für Österreich“, schrieb der Bundeskanzler am Mittwoch. „Wir freuen uns darauf, unsere transatlantischen Beziehungen gemeinsam weiter auszubauen und zu stärken, um den globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.“
Zu den ersten Gratulanten aus Österreich gehörte auch der freiheitliche Parteiobmann. „Die Amerikaner haben mit der selbstverliebten Politik der eiskalten Eliten ordentlich abgerechnet“, so Kickls Analyse auf Facebook. Selbst Angriffe sämtlicher Medien, „sogenannter `Experten ́“ und politischer Gegner hätten die richtige Politik am Ende des Tages nicht stoppen können.
„Americans make Trump great again and Trump makes Amerika great again“, dichtete Kickl und zog Parallelen zur Situation in Österreich: „In den USA stehen die Zeichen auf `frischen Wind ́, `neue Wege ́ und Optimismus. Und bei uns wurschteln die vereinigten Wahlverlierer, die unser Land in eine dramatische Negativ-Entwicklung geführt haben, im Auftrag des Staatsoberhauptes weiter herum.“
NEOS nach Trump-Sieg um Demokratie besorgt
NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger zeigte sich besorgt über das Wahlergebnis. „Es bleibt zu hoffen, dass die Demokratie auch weiter stark bleibt in den USA wie in der gesamten westlichen Welt. Für ausgemacht halte ich das nicht“, so Meinl-Reisinger auf X. Für Europa müsse nun endgültig klar sein, „dass wir uns selbstbewusst um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern müssen“, vor allem mit einer wirklich gemeinsamen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. „Russland ist unser Problem, nicht das der USA. Das sollte die größte Lehre des heutigen Morgens sein“, so die NEOS-Chefin. Dass „Rechtsradikale und sogenannte Patrioten über den Trump-Sieg jubeln“, kritisierte der pinke EU-Abgeordnete Helmut Brandstätter. „Trump will Europa ökonomisch schaden, das hat er oft gesagt. Das gefällt den `Patrioten ́, weil sie ein schwaches Europa wollen“.
Von einem „Weckruf“ für Europa sprachen auch die Grünen. „Die Wahl in den USA zeigt uns: Wenn wir in Europa nicht zusammenstehen, riskieren wir unsere Werte und Errungenschaften“, warnte die geschäftsführende Klubobfrau Sigrid Maurer auf X und forderte eine stärkere Zusammenarbeit der EU insbesondere in außen-, wirtschafts- und klimapolitischen Fragen. Der unterlegenen demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und deren Partei zollte Maurer „großen Dank und Respekt für ihren engagierten und mutigen Wahlkampf“.
Donald Trump konnte in mehreren wichtigen Swing States Siege für sich verbuchen und steht somit kurz vor einem politischen Comeback. In einer Rede nach Wahlschluss sprach der Ex-Präsident bereits von einem politischen Sieg.
(Quelle: apa)