Der ORF dürfte von weniger Haushalten als vom Gesetzgeber prognostiziert den neuen ORF-Beitrag einheben. Konkret sollen dem öffentlich-rechtlichen Medienhaus rund 180.000 Beitragszahler fehlen, berichtete der „Standard“. Damit sind auch die Einnahmen niedriger als erwartet, was den Spardruck auf den ORF erhöht. Auf APA-Anfrage gab der ORF keinen Kommentar ab.
ORF greift auf finanzielle Reserven zurück
Der „Standard“ schreibt von einem „deutlich zweistelligen Millionenbetrag“ der gegenüber der vom Gesetzgeber getroffenen Prognose, die von rund 4 Mio. zahlungspflichtigen Haushalten ausging, fehlt. Die ORF-Tochter GIS bzw. nun OBS soll auf Basis ihrer Daten mit weniger – nämlich 3,8 Mio. – Haushalte gerechnet haben. Aufgrund der Lücke dürfte der ORF nun auf Reserven zurückgreifen, um heuer und in den kommenden Jahren eine schwarze Null zu erreichen.
Eine Beitragserhöhung – derzeit erhält der ORF pro Monat und Haushalt 15,30 Euro – kann das öffentlich-rechtliche Medienhaus laut ORF-Gesetz erst wieder ab 2027 beantragen. Bis dahin ist die Beitragshöhe fixiert.
Was ist die ORF-Haushaltsabgabe?
Die Umstellung beim ORF von der GIS (Gebühren Info Service) zur Haushaltsabgabe wurde vergangenes Jahr im Rahmen des neuen ORF-Gesetzes durchgeführt und gilt seit Jahresbeginn 2024. Konkret wurde die frühere Rundfunkgebühr, die pro Empfangsgerät gezahlt werden musste, durch eine Abgabe pro Haushalt ersetzt. Jeder Haushalt muss nun unabhängig von der Anzahl der Geräte eine festgelegte Haushaltsabgabe entrichten, um den ORF finanzieren zu helfen. Dadurch sollen auch Personen erfasst werden, die keinen Fernseher oder Radio besitzen, aber dennoch die ORF-Angebote nutzen, z. B. über das Internet.
(Quelle: apa)