Korruptionsermittlungen

Polizist in NÖ soll Bußgelder in eigene Tasche gesteckt haben

Veröffentlicht: 08. März 2025 12:02 Uhr
Ein Polizist in Niederösterreich soll jahrelang Bußgelder aus Organmandaten unterschlagen haben. Dabei soll ein Schaden von mindestens 14.720 Euro entstanden sein. Der 56-Jährige muss sich im April vor Gericht verantworten.

Ein 56-jähriger Polizist in Niederösterreich steht im Verdacht, jahrelang einen Teil der Bußgelder aus Organmandaten in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Ab Juni 2023 ermittelte das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) gegen den Beamten und konnte im Zeitraum von August 2020 bis April 2023 zumindest in 484 Fällen Unregelmäßigkeiten nachweisen, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt einen Bericht des "Kurier".

Polizist soll Summen manipuliert haben

Der Polizist, der im Bezirk Wiener Neustadt Verkehrskontrollen durchführte, soll beim Schreiben der Strafzettel den Durchdruck mittels Karton verhindert haben. Auf dem später archivierten Durchschlag habe er dann eine niedrigere Summe eingetragen, als er vom Verkehrssünder kassierte. Die Differenz soll in die eigene Tasche gewandert sein.

Ermittler gehen von höherem Schaden aus

Die Ermittlungen gestalteten sich laut "Kurier"-Bericht schwierig. Das BAK musste erst von dem Polizisten abgestrafte Verkehrsteilnehmer ausforschen, die den Strafzettel aufgehoben hatten oder sich an die Summe erinnern konnten. Dann wurden diese Daten mit den archivierten Durchschlägen verglichen. Daher werde auch nur eine Schadenssumme von 14.720 Euro angeklagt, während die Ermittler von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgehen.

Dem seit Beginn der Ermittlungen suspendierten Beamten wird am 4. April der Prozess im Landesgericht Wiener Neustadt gemacht, so Gerichtssprecherin Birgit Borns. Die Anklage lautet auf Missbrauch der Amtsgewalt und Geldwäscherei.

(Quelle: apa)

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