Diversität

"Pride Month" macht auf Rechte der LGBTIQ+-Community aufmerksam

Bei der Regenbogenparade am 14. Juni in Wien werden wieder rund 300.000 Menschen erwartet. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 31. Mai 2025 08:42 Uhr
Der Juni gilt weltweit als "Pride Month", dabei wird auf die Rechte der LGBTQI+-Community aufmerksam gemacht. In Wien werden am 14. Juni wieder rund 300.00 Menschen bei Regenbogenparade erwartet.

Im Juni ist wieder "Pride Month". Wie jedes Jahr sollen verschiedene Veranstaltungen weltweit auf die Rechte der LGBTIQ+-Community aufmerksam machen. Highlight in Österreich ist die Regenbogenparade am 14. Juni, bei der rund 300.000 Personen um den Wiener Ring ziehen und die Diversität feiern werden. Aber auch politische Forderungen werden heuer wieder kundgetan.

Die Vienna Pride findet vom 31. Mai bis zum 15. Juni statt, vor der Parade wird von 12. bis 14. wieder das Pride Village am Rathausplatz errichtet, wo sich Community-Vereine und LGBTIQ+-Artists präsentieren. Weitere Höhepunkte sind etwa der Pride Run am 13. Juni und die Pride Konferenz am 6. Juni.

Veranstaltungen in Unken und Mittersill

Aber auch außerhalb der Bundeshauptstadt finden Events für die Community statt: Die St. Pöltner Parade bereits vor einer Woche, jene in Klagenfurt am heutigen Samstag. In den kommenden Wochen finden Paraden dann in einigen weiteren Landeshauptstädten statt, aber auch kleinere GemZeinden wie Unken oder Mittersill haben mittlerweile ihre eigene Pride.

Politische Forderungen im Mittelpunkt

Die Veranstalter der Pride werden dabei jedes Jahr nicht müde, den politischen Ursprung der Veranstaltung zu betonen. Zwar hat sich seit den ersten Veranstaltungen in den 1970er-Jahren in den USA weltweit viel zum Besseren verändert, dennoch bleiben viele Forderungen der Community unerfüllt. In Österreich allen voran der Schutz vor Diskriminierung im Privatbereich sowie ein Verbot von Konversionstherapien. Zumindest Zweiteres findet sich neben dem Schutz intergeschlechtlicher Minderjähriger vor gesundheitlich nicht notwendigen Operationen im schwarz-rot-pinken Regierungsprogramm, wartet aber noch auf die Umsetzung.

LGBTQI+-Community weltweit Angriffen ausgesetzt

Die Pride hat für die Veranstalter heuer eine besondere Bedeutung, denn immer öfter werden Rechte und Sichtbarkeit von LGBTIQ+-Menschen wieder zum politischen Streitfall gemacht. "In manchen Ländern führt das bereits zu massiven Rückschritten", sagte Katharina Kacerovsky-Strobl, die Veranstalterin von Vienna Pride, im Vorfeld. So sieht sich die Community in den USA immer wieder Einschränkungen durch die Regierung ausgesetzt. In Ungarn wurde die Budapester Pride gar verboten.

In Österreich sorgten erst Ende März mehrere Fälle von Hass-Kriminalität für Aufsehen. Die Polizei hatte in den Morgenstunden des 21. März in sieben Bundesländern Hausdurchsuchungen durchgeführt und über 20 Verdächtige festgenommen, die vorwiegend Männer unter dem Vorwand der Aussicht auf ein Date zu Treffpunkten gelockt und dann teils niedergeschlagen und gedemütigt haben. Im Nationalrat unterzeichneten daraufhin alle Parteien außer der FPÖ einen Entschließungsantrag, in dem die Bundesregierung ersucht wird, möglichst rasch einen Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crimes zu erarbeiten.

Schock herrschte bei vielen Menschen der Community auch am Tag nach der Pride 2023, als die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz bekannt gab, einen mutmaßlichen Anschlag verhindert zu haben. Eine Anklage gegen drei Burschen wurde mittlerweile eingebracht, ein Attentat stand laut dieser zwar nicht unmittelbar bevor, sie sollen aber Anschlagspläne erörtert haben. Auch heuer werden die Veranstaltungen von einem dichtmaschigen Sicherheitsnetz begleitet, hieß es im Vorfeld zur APA.

Queere Geschichte im Haus der Geschichte

In Österreich sah sich die queere Community lange auch strafrechtlicher Diskriminierung ausgesetzt. So war Homosexualität bis 1971 grundsätzlich verboten, mit der Legalisierung traten zahlreiche Sonderparagrafen in Kraft, die etwa ein höheres Schutzalter festlegten. Die letzte solche Bestimmung hob der Verfassungsgerichtshof erst 2002 auf. Durch die Einrichtung des Nationalfonds der Republik für die Opfer des Nationalsozialismus 1995 erhielten auch Personen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt worden waren, Anspruch auf eine Einmalzahlung von etwas über 5.000 Euro. Homosexuelle Opfer werden erst seit 2005 offiziell als Opfer anerkannt. Im Haus der Geschichte Österreich finden ab 8. Juni mehrere Kurzführungen statt, die sich queerer Geschichte widmen.

(Quelle: apa)

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