Atemberaubend?

Richtwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid in Salzburg überschritten

Veröffentlicht: 28. November 2023 07:02 Uhr
Die Feinstaub-Richtwerte der WHO wurden vergangenes Jahr an sämtlichen Messstellen Österreichs überschritten – auch in Salzburg. Ebenfalls zu hoch waren an einem Großteil der Messstellen im Bundesland die Stickstoffdioxid-Werte. Gleichzeitig wurde der „Luft-100er“ auf der A10 aufgehoben.
SALZBURG24 (AG)

2022 sind bei allen Feinstaub-Messstellen in Österreich die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO überschritten worden sowie bei 75 Prozent der Stickstoffdioxid-Messstellen. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Analyse vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Umweltbundesamt-Daten. Dieser könne einen sehr großen Beitrag zur Reduktion der Luftverschmutzung leisten, hieß es in der Aussendung.

„Luft-100er“ trotz Feinstaub-Belastung aufgehoben

Das Land Salzburg habe beispielsweise festgestellt, dass allein das kürzlich aufgehobene flexible Tempolimit 100 (IG-L Tempolimit) auf der Tauernautobahn (A10) den Stickoxidausstoß beim Pkw-Verkehr um 19 Prozent reduzierte. Inklusive des nicht betroffenen Lkw-Verkehrs brachte das flexible Tempolimit eine Reduktion um acht Prozent, was der Wirkung einer Gesamtsperre der Autobahn von knapp einem Monat entspricht.

 

Der „Luft 100er“ auf der Tauernautobahn (A10) zwischen dem Knoten Salzburg und Golling (Tennengau) wurde nach fast 15 Jahren aufgehoben. Die Entscheidung zur Aufhebung basiere laut Aussendung des Landes auf den gemessenen Stickstoff-Ausstößen in diesem Abschnitt. Der Grenzwert sei dort seit drei Jahren nicht mehr überschritten worden.

Stickstoffdioxid-Werte in Salzburg zu hoch

In den vergangenen 15 Jahren habe sich die Luftqualität in Salzburg insgesamt verbessert, merkt der VCÖ an. Gesund sei die Luft vielerorts allerdings noch immer nicht. Im Vorjahr wurde konkret bei elf der 14 Salzburger Messstellen der Richtwert der Weltgesundheitsorganisation für Stickstoffdioxid überschritten. Auch der WHO-Richtwert an Messstellen für den besonders gesundheitsschädlichen PM2,5 Feinstaub wurde nicht eingehalten.

4.500 vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung

Laut Europäischer Umweltagentur verursachte die Luftverschmutzung zuletzt 4.500 vorzeitige Todesfälle in Österreich, betonte der VCÖ und forderte Maßnahmen im Verkehrsbereich. „Die Gesundheit der Bevölkerung ist das höchste Gut. Deshalb ist ein Beibehalten beziehungsweise Einführen von niedrigeren Tempolimits wichtig, solange die Schadstoffbelastung über den Richtwerten der WHO liegt“, betonte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Höheres Tempo erhöhe nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern auch Reifen- und Bremsabrieb, den auch Elektroautos verursachen.

 

In den Gemeinden und Städten kann durch Verkehrsberuhigung sowie mit einer Verkehrs- und Stadtplanung, die das zu Fuß gehen und Radfahren fördert, wesentlich dazu beigetragen werden, dass die Bevölkerung mehr Alltagserledigungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen kann. In Städten sind zudem auch emissionsfreie Lieferzonen wichtig, um die Luftverschmutzung durch Diesel-Transporter zu reduzieren, schlug der VCÖ vor.

Feinstaub kann zu Herzinfarkt und Lungenkrebs führen

Je kleiner die Feinstaubpartikel, umso gefährlicher sind sie. Langfristige Belastungen erhöhen unter anderem das Risiko für Herzinfarkt und auch Lungenkrebs. Für Kinder sind die Feinstaubpartikel sehr schädlich, weil sich ihre Lunge im Wachstum befindet und sie im Verhältnis zur Körpergröße mehr Luft einatmen, informierte der VCÖ. Stickstoffdioxid kann Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenschäden verursachen. Für mehr als die Hälfte der Stickoxid-Belastung ist der Verkehr verantwortlich, insbesondere Dieselabgase.

(Quelle: apa)

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