Jedermanns Mutter

Schauspielstar Julia Gschnitzer ist tot

Die Schauspielerin Julia Gschnitzer ist tot. Die Grande Dame des Tiroler Theaters, die auch österreichische Fernsehgeschichte schrieb, ist am Mittwoch, 28. Juni 2023 gestorben. Im Bild: Julia Gschnitzer als "Jedermanns Mutter" und Cornelius Obonya als "Jedermann" am Donnerstag, 16. Juli 2015, während der Fotoprobe des Schauspiels "Jedermann" am Salzburger Domplatz. (ARCHIVBILD VOM 16.7.2015)
Veröffentlicht: 01. Juli 2023 09:43 Uhr
Julia Gschnitzer ist tot. Die Grande Dame des Tiroler Theaters, die auch österreichische Fernsehgeschichte schrieb, ist am Mittwoch mit 91 Jahren gestorben. Gschnitzer lebte zuletzt in Elsbethen bei Salzburg.
SALZBURG24 (nic)

Schauspielerin Julia Gschnitzer ist tot. Das bestätigte am späten Freitagabend ihre Agentur. Die Beisetzung findet auf ihren eigenen Wunsch im engsten Familienkreis statt, hieß es.

Julia Gschnitzer lebte in Salzburg

Zuletzt lebte Gschnitzer in Elsbethen bei Salzburg. Dort wurde sie auch im Vorfeld ihres 90. Geburtstages zur Ehrenbürgerin ernannt. Gschnitzer, geboren am 21. Dezember 1931 in Innsbruck, stand seit ihrem Debüt am Tiroler Landestheater im Jahr 1951 bis ins hohe Alter auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Jedermanns Mutter und Ehrenbürgerin

Die Rolle von Jedermanns Mutter bei den Salzburger Festspielen, die sie seit 2013 bekleidete, war der wesentliche Schlusspunkt einer Bühnenkarriere, die ihresgleichen suchte. "Ich möchte keine großen Sachen mehr machen. Jetzt bin ich wirklich in Pension", hatte die gebürtige Innsbruckerin lachend im APA-Gespräch zu ihrem 85. Geburtstag gemeint. Das Text-Lernen falle mittlerweile zu schwer. "Und die Freude ist kleiner als die Angst", gab sie damals unumwunden zu. "Ich will privat genießen. Lesen, spazieren gehen und reisen", erklärte Gschnitzer. In Elsbethen wurde sie im Vorfeld ihres 90. Geburtstages auch zur Ehrenbürgerin ernannt.

Doch so ganz und endgültig konnte sie doch nicht lassen: Ihre letzte Rolle war jene aus dem TV-Film "Letzte Bootsfahrt - Der dritte Altaussee Krimi" im vergangenen Jahr.

"Frau Vejvoda"

Eine breite Popularität erreichte Gschnitzer aber mit der Rolle der "Frau Vejvoda" in der Kultserie "Ein echter Wiener geht nicht unter" alias "Mundl". Dabei spielte sie die Tiroler Mutter von "Nudlaug" Franzi, des Freundes von Edmund Sackbauers Tochter Hanni. Damit wurde Julia Gschnitzer Teil eines unvergesslichen Stückes österreichischer Fernsehgeschichte.

Gschnitzer regelmäßig im Salzburger Landestheater

Immer wieder spielte Gschnitzer in Salzburg, vorwiegend als regelmäßiger Gast am Landestheater. Große Rollen waren unter anderem Mrs. Peachum in der "Dreigroschenoper" (1987/88), Maria in Turrinis "Josef und Maria" (1991/92), die Mutter in "Mutters Courage" (1995/96) von George Tabori, Frau Wurm in Werner Schwabs "Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos", die Großmutter in Horvaths "Geschichten aus dem Wiener Wald" (2000) und die Mutter in Thomas Bernhards "Am Ziel" (2002).

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

09.01.2025
Trauer um Kultfigur

Schauspiellegende Otto Schenk ist tot

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken