Distance Learning

Schlechtere Leistung & mehr Süchte bei Schülern

STAMFORD, CONNECTICUT - OCTOBER 28: Abigail Previlon, 13, takes part in remote distance learning with her special education teacher Diane Gamse on October 28, 2020 in Stamford, Connecticut. The eighth grader is hearing impaired and has a translator for in-class learning and often while distance learning on a Chromebook. Students with special needs have additional educational challenges due to the Coronavirus pandemic. A first generation American citizen with Haitian parents, Previlon is fluent in four languages, including English, French, Creole and sign. Stamford Public Schools is currently using a hybrid educational model due to the Coronavirus pandemic, with a combination of in-class and distance learning. John Moore/Getty Images/AFP (Photo by JOHN MOORE / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)
Veröffentlicht: 14. April 2021 11:20 Uhr
Seit einem Jahr wechseln die Schulen zwischen Schichtbetrieb, Präsenz- und Fernunterricht. Bei mehr als der Hälfte der Schüler ist mit dem Verlust von Schulroutine und Sozialkontakten auch die Lernfreude zurückgegangen, zeigt eine aktuelle Elternumfrage des Nachhilfeinstituts Lernquadrat.

Mehr als 40 Prozent der Eltern orten eine Verschlechterung der Schulleistungen. Fast ein Viertel berichtet von mehr Suchtverhalten ihrer Kinder, von Spielen über Süßigkeiten bis zu Alkohol.

 

Leistung der Schüler geht zurück

Die Leistung der Schüler ist laut der Erhebung, für die Lernquadrat und der Verband der Elternvereine an den höheren und mittleren Schulen Wiens (VEV) im Februar und März online rund 1.100 Eltern befragt haben, vor allem in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch zurückgegangen. Gleichzeitig berichtet aber auch fast ein Viertel der Befragten, dass sich die Schulleistungen ihres Nachwuchses seit dem ersten Lockdown im März 2020 verbessert haben.

Verschlechterung der Lernsituation

Bei der Lernsituation sehen mehr als zwei Drittel eine Verschlechterung, vor allem an den Volksschulen. Die größten Probleme während des Distance Learnings sind dabei aus Sicht der Eltern der fehlende persönliche Kontakt zu den Mitschülern und Lehrern und der Verlust der Alltagsroutine. Etwa jeder fünfte Befragte beklagt außerdem zu wenig Lernanreiz und Stress für die Kinder. Probleme mit technischen Geräten werden nur von jedem Zwölften genannt.

Auf der Haben-Seite stehen aus Elternsicht eine bessere Selbstorganisation der Schüler, weniger Gesundheitsrisiken und ein besserer Umgang mit digitalen Instrumenten vor allem bei den Jüngeren. Ein Viertel der Eltern freute sich außerdem über mehr gemeinsame Zeit mit dem Kind.

Psychische Gesundheit der Kinder leidet

Die psychische Gesundheit hat nach Wahrnehmung der Eltern unter der Pandemie gelitten: Vier von zehn Befragten berichten in der Erhebung davon, dass ihre Kinder seither träger geworden sind, vor allem Burschen. Mehr als ein Viertel der Eltern gibt an, bei ihren Kindern seither häufiger Zorn, Ärger, Gereiztheit (vor allem bei Mädchen), Gleichgültigkeit und Desinteresse wahrzunehmen.

Belastung für Familie durch Distance Learning

Das Distance Learning war laut den Eltern auch für die Hälfte der Familien eine Belastung. 57 Prozent geben an, dass sie im Fernunterricht ihre Kinder öfter unterstützen mussten als gewohnt, am stärksten bei der Motivation, der Lernorganisation und - vor allem bei jüngeren Schülern - dem Verstehen der Aufgaben. Etwa jede fünfte Familie hat die pandemiebedingten Lerndefizite ihres Kindes mit verstärkter Nachhilfe ausgeglichen.

Bei den Corona-Maßnahmen in der Schule werden Abstandhalten und Maskenpflicht von den Eltern mehrheitlich positiv bewertet, während eine allgemein mildere Benotung und Online-Prüfungen auf wenig Gegenliebe stoßen. Für den Schichtbetrieb gibt es ebenso viel Befürwortung wie Ablehnung.

Um bestmöglich durch das Distance Learning zu kommen, empfiehlt Lernquadrat-Sprecherin Angela Schmidt den Schülern neben dem Bilden von Online-Lerngruppen auch, nicht auf regelmäßige Pausen und Bewegung zu vergessen. Für VEV-Sprecher Marcus Dekan sind die Umfrage-Ergebnisse ein Beleg dafür, dass nach einer Rückkehr in den schulischen Vollbetrieb der Schwerpunkt zunächst auf der mentalen und emotionalen Gesundheit der Kinder liegen muss. Der Elternverband werde versuchen, das Bildungsministerium zu animieren, dass dafür dann auch Zeit investiert wird.

(Quelle: apa)

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