In der Grazer Innenstadt hat Freitagmittag ein Mann eine Frau in einer Anwaltskanzlei erschossen. Der mutmaßliche Täter beging anschließend Suizid, teilte die Polizei mit. Weitere Personen waren nicht involviert. Unbestätigten Medienberichten zufolge dürften sich das Opfer und der Mann gekannt haben. Weitere Details zu Motiv lagen am Freitag noch nicht vor.
Die Tat hatte sich gegen 12.00 Uhr ereignet, in dem Haus Kaiserfeldgasse 27 befinden sich mehrere Anwaltskanzleien, ein Notar und Einrichtungen für Therapien. Laut Polizei gab es keine Augenzeugen. Die "Kleine Zeitung" berichtete am Nachmittag, dass die Frau in dem Haus gearbeitet haben soll. Eine offizielle Bestätigung gab es dazu nicht. Über die Identität der beiden Toten machte die Polizei zunächst keine Angaben, man sei noch am Ermitteln bzw. es müssten erst die Angehörigen verständigt werden. Laut einem Polizeisprecher könnte es am späteren Nachmittag nähere Informationen geben.
Frau in Anwaltskanzlei hörte "drei Klescher"
Eine Frau, die in der Anwaltskanzlei arbeitet, gab der APA gegenüber an, sie habe "drei Klescher" gehört. Ihre Mitarbeiterin habe "gut reagiert" und sofort gerufen "alles zusperren". Sie hörte am Gang eine Frau schreien und bekam mit, dass jemand nach unten rannte. Die Kanzlei befindet sich im 3. Stock, der Vorfall spielte sich in einer der anderen Etagen ab.
Tatortgruppe sichert Spuren
Am frühen Nachmittag war noch die Tatortgruppe der Polizei beim Spuren sichern im vierten Stock des Gebäudes. Ein Kriseninterventionsteam des Landes Steiermark war am frühen Nachmittag in dem gründerzeitlichen Gebäude, verließe dieses allerdings nach kurzer Zeit wieder. Nach der Alarmierung hatte die Polizei den Tatort großflächig abgesperrt. Straßenbahnen wurden in der zentralen Herrengasse angehalten, Sperren am Marburgerkai, der Kaiserfeldgasse und in der Radetzkystraße sowie der Herrengasse errichtet. Diese wurden aber nach kurzer Zeit wieder abgebaut. Im Einsatz waren etliche Beamte sowie Angehörige der Schnellen Reaktionskräfte sowie Diensthundeführer.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133).
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at).
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(Quelle: apa)