Die 73-jährige Lenkerin steuerte gegen 9.15 Uhr ihren Alfa Romeo von Deutschland kommend in Richtung Süden und hatte ihre Tochter (49) als Beifahrerin mit. Aus derzeit noch ungeklärter Ursache geriet sie im Pfändertunnel auf die Gegenfahrbahn und prallte mit ihrem Oldtimer gegen einen Pkw, in dem eine dreiköpfige Familie aus dem Landkreis Lörrach (Baden-Württemberg) in Richtung Deutschland unterwegs war. Durch den Zusammenstoß wurden die beiden Insassinnen des Alfa Romeo im Fahrzeug eingeklemmt und mussten befreit werden.
Die Lenkerin wurde schwer verletzt und mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus Ravensburg geflogen. Die übrigen vier Verletzten wurden im Krankenhaus Lindau versorgt. Während der Bergungsarbeiten wurde der Pfändertunnel für rund 90 Minuten gesperrt, es bildeten sich auf der Rheintalautobahn (A14) und auf der Ausweichroute durch Bregenz lange Staus.
Offiziell eröffnet wurde die zweite Röhre am späten Vormittag durch Infrastrukturministerin Bures. In der Nacht auf Donnerstag erfolgt die Verkehrsfreigabe für den zweiten Tunnel, Frontalunfälle mit schweren Folgen sollen dann der Vergangenheit angehören.
Der Pfändertunnel, der als Umfahrung der Landeshauptstadt Bregenz fungiert, galt bei der Eröffnung im Jahr 1980 als einer der sichersten Tunnels Europas. Er war aus Kostengründen jedoch nur als einröhriger Tunnel mit Gegenverkehr gebaut worden. Zudem sollte er eine "Pförtnerfunktion" übernehmen und die Strecke durch das untere Vorarlberger Rheintal als Transitweg vom allem aus dem süddeutschen Raum nach Oberitalien unattraktiv machen.
Doch die Verkehrszahlen erhöhten sich in wenigen Jahren derart stark, dass sich vor den Portalen des Pfändertunnels während der Morgen- und Abendstunden und vor allem in Ferienzeiten kilometerlange Staus bildeten. Mehrere schwere Unfälle mit tödlichem Ausgang ließen zudem den Ruf nach einer zweiten Röhre laut werden.
2008 wurde mit dem Vortrieb für die neue Weströhre begonnen, welcher im November 2009 zum Durchstich führte. Der schwere Bohrkopf hatte sich durchschnittlich 20 Meter pro Tag durch den Berg gefräst. Nach der Fertigstellung und Verkehrsfreigabe der neuen Röhre im Juni 2012 wurde der östliche, ältere Ast des Pfändertunnels generalsaniert. Insgesamt kostete der Bau samt Renovierung rund 227 Millionen Euro.
(Quelle: salzburg24)