Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kann sich vorstellen, dass das Verhütungsmittel kostenlos erhältlich ist. Es laufe gerade eine Studie zur Umsetzung des Vorhabens, sagte der Minister am Mittwoch nach dem Ministerrat. Die Ergebnisse würden spätestens im Herbst vorliegen. Offene Fragen zur Gratisverhütung auf diese Weise beträfen vor allem die Kosten und wie man die Gratisverhütung konkret implementiert, berichtete Rauch. Eine Packung der Antibabypille kostet eine Frau im Monat etwa 15 Euro. Hochgerechnet auf das Jahr ergeben sich damit Kosten in der Höhe von 180 Euro.
Antibabypille in Italien bald kostenlos
In Italien können Frauen aller Altersgruppen künftig die Antibabypille als Verhütungsmittel kostenlos erhalten. So soll die Verhütungspille in die Liste der kostenlos verfügbaren Medikamente aufgenommen werden. "Ja, ich kann mir das vorstellen", meinte Österreichs Gesundheitsminister Rauch auf Nachfrage nach der Regierungssitzung. Allerdings müssten "die Rahmenbedingungen passen".
Auch Menstruationsartikel gratis?
Für finanzielle Belastungen bei Frauen sorgen zudem Menstruationsartikel. In Schottland etwa werden seit vergangenem Jahr die Frauen-Hygieneprodukte gratis in öffentlichen Gebäuden ausgegeben. Der kostenlose Zugang sei "grundlegend für Gleichheit und Würde", erklärte die schottische Ministerin für soziale Gerechtigkeit, Shona Robison, die Maßnahme. In Österreich hingegen ist das Thema „Periodenarmut“ kaum erforscht, die Hygieneartikel werden nur in einzelnen Projekten kostenlos ausgegeben.
"Menstruationsurlaub" in Spanien
In Spanien wurde im Februar ein Gesetz verabschiedet, das Frauen ermöglicht, bei Menstruationsbeschwerden bis zu drei Tage von der Arbeit zu Hause zu bleiben. Laut der spanischen Regierung soll mit der bisher in Europa noch nicht existierenden Regelung für ein Recht auf freie Tage für Frauen mit starken Regelschmerzen ein Tabu gebrochen werden.
Ob eine solche Regelung auch in Österreich eingeführt wird, ist eher fraglich. Hierzulande ist es bereits möglich, im Falle starker Schmerzen während der Periode zu Hause zu bleiben.
(Quelle: salzburg24)