Meinungscheck

Sommerschule bei schlechten Deutschkenntnissen bald Pflicht: Ist das der richtige Weg?

Am Montag hat in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zum dritten Mal die Sommerschule begonnen, bundesweit nutzen diesmal fast 40.000 Schüler das zweiwöchige Angebot. In Salzburg sind 864 Kinder und Jugendliche angemeldet. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 19. August 2025 11:00 Uhr
Die Sommerschule erlebt mit knapp 40.000 Anmeldungen in Österreich einen neuen Rekord. In Salzburg hingegen sind Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren gesunken. Das dürfte sich ab 2026 wieder ändern, denn die Teilnahme für außerordentliche Schülerinnen und Schüler soll verpflichtend werden, wie NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger am Montag angekündigte. Was haltet ihr davon? Stimmt ab im Meinungscheck.

Die österreichische Sommerschule verzeichnet in diesem Jahr so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie noch nie. Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) eröffnete am Montag in Ostösterreich das Programm und sprach von einem „neuen Rekord“. Mit der steigenden Nachfrage will man sich bei den Pinken aber nicht zufrieden geben: Ab kommendem Jahr soll die Teilnahme für außerordentliche Schülerinnen und Schüler verpflichtend werden, kündigt NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger in der zweiten Runde der ORF-Sommergespräche am Montag an. Was haltet ihr davon?

Anmeldezahlen für Sommerschule in Salzburg rückläufig

Rund 39.500 Kinder und Jugendliche haben sich heuer in Österreich für die Sommerschule angemeldet, um in den letzten beiden Ferienwochen Lernstoff zu wiederholen und sich auf das kommende Schuljahr vorzubereiten. An insgesamt 787 Standorten sind mehr als 4.800 Lehrkräfte und Lehramtsstudierende im Einsatz. In Salzburg besuchen heuer 864 Schüler:innen die Sommerschule, wie SALZBURG24 am Dienstag von Andrea Kriesmayr von der Bildungsdirektion erfuhr. Die Zahlen seien in den vergangenen Jahren zurückgegangen. 2024 waren noch 964 Kinder und Jugendliche angemeldet gewesen.

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Die Termine für die Sommerschule sind bundesweit abgestimmt: In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland findet sie von 18. bis 29. August statt, in den übrigen Bundesländern von 25. August bis 5. September. In Salzburg geht es also kommende Woche los. Die Sommerschulen würden einen wichtigen Beitrag zur Chancengerechtigkeit, zur individuellen Förderung und zur Stärkung sozialer Kompetenzen leisten, so Wiederkehr beim heurigen Auftakt in Ostösterreich am Montag. Das Angebot solle in den kommenden Jahren deshalb weiter ausgebaut werden.

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Neben den klassischen Unterrichtseinheiten stehen in der Sommerschule auch projektorientierte Formate, Talentförderung und Sprachförderung im Mittelpunkt, wird auf der Homepage des Bildungsministeriums erklärt. In kleinen Lerngruppen sollen Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt werden, insbesondere beim Deutschlernen. Ein zentrales Element ist zudem die Einbindung von Buddys – ältere Schülerinnen und Schüler, die jüngere beim Lernen begleiten. Für ihre Mitarbeit können sie bis zu drei ECTS-Punkte für ein künftiges Lehramtsstudium erwerben. Auch Lehramtsstudierende profitieren: Neben Praxiserfahrung und Begleitlehrveranstaltungen winken ihnen fünf ECTS-Punkte sowie eine Vergütung.

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In den Ferien nimmt jede:r Fünfte Nachhilfe. Das zeigte eine Zwischenbefragung von Foresight im Rahmen der Schulkostenstudie der Arbeiterkammer (1.021 Eltern mit 1.277 Schulkindern, Schwankungsbreite 2,1 Prozentpunkte) aus dem vergangenen Jahr. Doch nicht für alle reichen die kostenlosen Möglichkeiten aus: 14 Prozent nehmen trotz Angeboten von NGOs und der Sommerschule bezahlte Nachhilfestunden.

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Aktuell besuchen laut NEOS-Chefin Meinl-Reisinger rund 48.450 Kinder und Jugendliche in Österreich Deutschförderklassen, doch nur 17 Prozent von ihnen nützen bisher das Sommerschulangebot. Diesen Anteil wolle man deutlich erhöhen, um allen Schülerinnen und Schülern den Start ins neue Schuljahr mit besseren Sprachkenntnissen zu ermöglichen. Der nächste Schritt seien verpflichtende Deutschkurse im Sommer für Kinder mit mangelnden Sprachkenntnissen – eine Maßnahme, die bereits im Regierungsprogramm vorgesehen ist. Für zugewanderte Kinder und Jugendliche ohne Schulerfahrung sollen eigene Orientierungsklassen ermöglicht werden. Auch eine Weiterentwicklung der umstrittenen Deutschförderklassen wurde im Regierungsprogramm angekündigt.

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(Quelle: apa)

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