Linz bleibt Rot

SPÖ-Prammer siegt klar bei Bürgermeister-Stichwahl in Linz

Veröffentlicht: 26. Jänner 2025 16:40 Uhr
SPÖ-Kandidat Dietmar Prammer erreicht bei der Bürgermeister-Stichwahl in Linz laut vorläufigem Ergebnis rund drei Viertel der Stimmen.

Mit Dietmar Prammer bekommt die Stadt Linz - wie bereits seit 1945 - neuerlich einen SPÖ-Bürgermeister. Der bisher geschäftsführende Vizebürgermeister hängte laut amtlichem Endergebnis seinen FPÖ-Konkurrenten Stadtrat Michael Raml (FPÖ) klar ab: Prammer bekam 77,1 Prozent, Raml 22,9 Prozent.

Die Wahlbeteiligung betrug wie bereits im ersten Wahlgang vor zwei Wochen, bei dem sieben Kandidatinnen und Kandidaten angetreten waren, 42,2 Prozent. Damals lag Prammer bereits mit klarem Abstand (40,2 Prozent) vor dem zweitplatzierten Raml (20,2 Prozent). Für die Stichwahl hatte er Unterstützung von den Grünen erhalten.

Der unterlegene Konkurrent Raml sprach bei seinem Ergebnis von einem "Etappensieg", weil er es als Freiheitlicher erstmals in die Stichwahl geschafft hat. "Nach der Wahl ist vor der Wahl" meinte er mit Blick auf den nächsten Wahltermin im Herbst 2027, wo er erneut als Bürgermeisterkandidat antreten wolle.

Linz seit 1945 rot

Auch wenn die oberösterreichische Landeshauptstadt seit 1945 durchgehend von roten Bürgermeistern regiert wird, war die jetzige Wahl, wie es Prammer selber stets formuliert hat, alles andere als eine "gmahde Wiesn". Denn der Grund, warum die oberösterreichische Landeshauptstadt zweieinhalb Jahre vor dem regulären Termin ein neues Stadtoberhaupt wählen musste, war der Rücktritt von Bürgermeister Klaus Luger im Zuge der Brucknerhausaffäre. Der Urnengang in Linz fiel zudem in die Zeit, in der die Freiheitlichen mit gewonnenen Wahlen und den laufenden Verhandlungen über eine Bundesregierung deutlich Rückenwind verspürten.

Gratulationen aus Bund, Land und Stadt

Begeistert reagierte die SPÖ-Bundesspitze: Prammer, der im Wahlkampf auf klassische rote Themen gesetzt hatte, "wird als Bürgermeister Linz guttun und die Entwicklung der Stadt positiv prägen", so Parteivorsitzender Andreas Babler. Für die Bundesgeschäftsführer Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim hat sich gezeigt, "dass die Wählerinnen und Wähler Persönlichkeiten schätzen, die auf Zusammenhalt und Gemeinsames setzen".

Auch der geschäftsführende SPÖ-Landesparteichef Alois Stöger zeigte sich stolz angesichts Prammers Abschneiden bei der Wahl. "Die Linzerinnen und Linzer haben sich damit für einen Bürgermeister entschieden, der mit Leidenschaft und Engagement für ihre Stadt eintritt und bereit ist, Linz mit klugen Konzepten und frischen Ideen verlässlich zu führen", streute er Prammer Rosen. Erfreut gab sich auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: Mit der Wahl Prammers sei Linz "bestens gerüstet", die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Gratulationen an den künftigen Linzer Bürgermeister kamen auch von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP): "Es ist gut, dass es nun wieder Klarheit gibt, denn Stadt und Land stehen vor großen Aufgaben, die gemeinsame Lösungen brauchen". Der im ersten Wahlgang unterlegene ÖVP-Kandidat Vizebürgermeister Martin Hajart meinte an die Adresse Prammers: 'Nicht an seinen Worten, sondern an seinen Taten sollt ihr ihn erkennen."

Schobesberger sieht Zusammenarbeit "positiv" entgegen

Die Grüne Stadträtin Eva Schobesberger beglückwünschte den roten Kandidaten ebenfalls. Sie blicke der künftigen Zusammenarbeit im Sinne der Stadt und der Linzerinnen und Linzer "positiv entgegen".

Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) gratulierte lediglich Raml zu dessen "Achtungserfolg in der Stichwahl". Es zeige deutlich, "dass die freiheitliche Richtung in Linz stimmt", so Haimbuchner.

Neos-Gemeinderat Georg Redlhammer, der im ersten Wahlgang ausgeschieden war, wünscht sich von Prammer "eine Transparenzreform und ein viel entschlosseneres, aktives Handeln". Der pinke Landessprecher Felix Eypeltauer fordert ein"konstruktives Miteinander" von Land und Stadt ein, denn "das ewige parteipolitische Geplänkel zwischen einem schwarzen Landeshauptmann und einem roten Bürgermeister interessiert niemanden mehr".

(Quelle: apa)

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