Nach schweren Unwettern

St. Pölten und Tulln bleiben Katastrophengebiet

Niederösterreich wurde nach den schweren Unwettern zum Katastrophengebiet erklärt.
Veröffentlicht: 23. September 2024 12:37 Uhr
Zwei niederösterreichische Bezirke und die Stadt St. Pölten bleiben nach den schweren Unwettern selbst eine Woche später noch Katastrophengebiet. Rund 300 Personen können weiterhin nicht in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren.

Die Stadt St. Pölten sowie die Bezirke St. Pölten-Land und Tulln bleiben nach dem Hochwasser in Niederösterreich weiterhin Katastrophengebiet. In allen anderen Regionen wird dieser Status aufgehoben, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz. Das Bundesland sei jedoch "noch lange nicht in der Normalität zurück". Aufräumarbeiten und Schadensbeseitigung gingen auch zum Start der neuen Woche weiter.

Der Katastrophengebiet-Status war am 15. September über das gesamte Bundesland verhängt worden. Am Donnerstagabend gab es eine teilweise Aufhebung, betroffen davon waren die Bezirke Amstetten, Hollabrunn, Lilienfeld, Mistelbach, Scheibbs, Wiener Neustadt-Land und Waidhofen a. d. Thaya sowie die Statutarstädte Krems, Waidhofen a. d. Ybbs und Wiener Neustadt.

Bevölkerung in NÖ besorgt und traumatisiert

"Die Katastrophe wird uns allen noch sehr viel abverlangen", unterstrich Mikl-Leitner infolge einer Lagebesprechung im St. Pöltner Landhaus. Bei der Bevölkerung würden Sorgen, Ängste und auch Traumatisierungen vorliegen. "Alles, was wir tun können, um das Leid zu lindern, werden wir tun", kündigte die Landeschefin an. Verwiesen wurde auch auf die Aufstockung der Hochwasserhilfe. Die Ersatzrate soll hier auf mindestens 50 Prozent angehoben werden, in Härtefällen auf bis zu 80 Prozent.

Laut LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) liegt der aktuelle Einsatzschwerpunkt im Tullnerfeld sowie im Pielachtal. In acht Gemeinden seien weiterhin Ortsteile schwer zu erreichen, 91 Objekte und 300 Personen seien evakuiert. 180 Kommunen haben mittlerweile zur Abklärung der Stabilität von Hängen Geologen angefordert.

Das vergangene Wochenende war von Aufräumarbeiten geprägt, blickte Pernkopf zurück: "Der Zusammenhalt ist größer als jede Naturkatastrophe." Bis dato wurden in Summe 82.289 Helfer aufgeboten, davon unzählige Freiwillige.

55.000 Feuerwehrkräfte im Einsatz

Seitens der Feuerwehr standen in den abgelaufenen zehn Tagen rund 55.000 Menschen im Einsatz, rechnete Landeskommandant Dietmar Fahrafellner vor. Während die Pumparbeiten im Bezirk Melk fast gänzlich abgeschlossen sind, gilt der Bezirk Tulln diesbezüglich noch immer als Hotspot. 25 Großpumpen werden aufgeboten, auch ein Katastrophenhilfszug war am Montag neuerlich an Ort und Stelle. Landesweit seien zudem 20 Feuerwehrhäuser dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Pump- und Reinigungsarbeiten sowie die Aufnahme der Schäden standen hier auf dem Programm.

Mehr als 1.000 Schadensmeldungen liegen indes in St. Pölten vor, 177 davon sind am Sonntag eingegangen, berichtete Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). Besondere Aufmerksamkeit erfordert noch immer der Stadtteil Pottenbrunn, wo Stadler zufolge "sozusagen Abwassernotstand" herrscht. Probleme bereite eine hydraulische Anlage, bei der auch erhöhter Ersatzteilbedarf besteht. Die betroffenen Haushalte sollten aber "schnellstmöglich wieder ans System" gebracht werden.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken