Er bitte daher alle, alles zu tun, "dass sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet", die Maßnahmen zu befolgen und soziale Kontakte weiter zu reduzieren, so der Kanzler. Zudem wird es in den Supermärkten bald eine Maskenpflicht geben.
Maskenpflicht so bald wie möglich
Sobald die Masken in Österreich verfügbar sein werden - dies werde wohl am Mittwoch der Fall sein - werden die Masken von den Supermärkten beim Eingang verteilt, so der Kanzler. "Ab diesem Zeitpunkt ist es Pflicht, diese im Supermarkt auch zu tragen." Das werde eine Lernphase sein. Ziel werde sein, diese Masken auch überall dort zu tragen, wo ein Vorbeigehen stattfindet.
Coronavirus: Weiterhin Abstand halten
Dazu betonte Kurz, dass dies keinesfalls ein Ersatz für das Abstandhalten sei. Auch betonte er, dass es hier nicht darum geht, sich selbst vor einer Ansteckung zu schützen, sondern darum, andere nicht anzustecken - damit werde sichergestellt, dass es nicht so leicht zur Übertragung in der Luft kommt. "Ich bin mir vollkommen bewusst, dass Masken für unsere Kultur etwas Fremdes sind", es werde eine große Umstellung sein.
Für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird es auch zulässig sein, selbst produzierte Masken zu tragen. "Je weniger geniest und gehustet wird, desto weniger ist die Gefahr - hier hilft jede Form der Mundbedeckung", so Kurz . Zum weiteren Fahrplan sagte er, spätestens nächsten Montag werde es eine weitere Pressekonferenz im Kanzleramt geben.
Verpflichtend werde das Tragen des Schutzes, sobald Supermärkte diesen vor dem Eingang auch anbieten können. Verordnung dazu gibt es aber vorerst noch keine: "Wir können nicht etwas verordnen, was logistisch nicht möglich ist", es werde aber zu einer Verpflichtung kommen, so der Kanzler. Fix sei, dass man in keinen Markt hineinkommen wird, wenn man sich weigert, die angebotenen Masken anzunehmen.
Maskenpflicht wird ausgeweitet werden
Auch für Kinder und Kleinkinder sind Masken ebenfalls angeraten zu tragen, gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zu verstehen. In anderen Kulturen werde das etwa auch in Volksschulen praktiziert. Es gelte, mit dem Schutz des Ausatmens zu vermeiden, dass man das Gegenüber anstecken kann. Kurz betonte, es gehe darum, zu vermeiden, dass das Virus in der Luft verbreitet wird: In der Wissenschaft gebe es unterschiedliche Meinungen, wie lange das Virus in der Luft bleibt.
Zu Frage, ob das Gebot auf Supermärkte beschränkt bleiben wird, sagte Kurz, es werde in weiterer Folge überall dort verpflichtend sein, wo man mit anderen Menschen in Kontakt kommt, wobei dies von der Bevölkerungsdichte abhängen werde: Es sei etwa zu unterscheiden, ob man sich am Land oder in der Stadt aufhält, sagte der ÖVP-Chef.
Keine Lockerung der Maßnahmen nach Ostern
Auch Kogler betonte, dass man nach Ostern die Maßnahmen keineswegs lockern könne, denn sonst würden die Kapazitätengrenzen der medizinischen Einrichtungen überschritten und dies würde dann "viel mehr Tote" bedeuten. Er appellierte daher an die Bevölkerung, dass "möglichst viele mittun, um möglichst viele andere Menschenleben zu retten." Der Vizekanzler verwies auch darauf, dass nach wie vor nicht alle sich an die Abstandsmaßnahmen halten, das habe man auch am vergangenen Wochenende gesehen. "Man kann das nur unterschätzen. Das ist kein Grippevirus. Das funktioniert anders, sonnst wären die Ausbreitungsgeschwindigkeiten andere."
"Verharmloser" seien "großes Problem"
Kurz betonte, er sei sich bewusst, dass sehr viel gerne gehört hätten, dass der Weg zurück zur Normalität eingeschlagen werden kann. "Aber die Wahrheit ist: Es ist ein Marathon. Es ist nicht unsere Aufgabe, dass wir das sagen, was Sie gerne hören würden. Ich halte es für ein großes Problem, dass es nach wie vor viele Verharmloser gibt, auch unter den Experten."
"Ruhe vor dem Sturm" in Österreich
Auch Kogler unterstrich die Notwendigkeit dieses Schrittes. Und: "Wenn wir den Experten zuhören, bin ich dafür, dass wir uns an jenen orientieren, die die dramatischeren Szenarien zeichnen", sagte er. Das Bild der "Ruhe vor dem Sturm" könne er nur unterstreichen. Denn man sei hinter anderen Staaten nur zeitlich hinterher. "Deswegen legen wir nach, und es kann nicht nach Ostern lockerer werden."
Wenn es aber einmal dazu komme, werde man - auch aus volkswirtschaftlichen Gründen - mit den Geschäften starten. Schulen und Unis kämen erst später an die Reihe. Vorerst ist ohnehin weiter zusperren angesagt. Die Hotellerie wurde angewiesen, ihre Betriebe zu schließen.
Stichproben-Testungen durchgeführt
Weiters erklärte Kurz, dass man derzeit eine Stichproben-Testung bei 2.000 Personen mache. Damit werde man Ende der Woche abschätzen können, wie viele Personen tatsächlich infiziert sind. Auch beim medizinischen Personal werden entsprechende Testungen durchgeführt.
(Quelle: apa)