NATO-Beitritt kein Thema

Tanner verteidigt Österreichs Neutralität

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) anl. eines Festakt zur Verabschiedung des Generalstabschefs Robert Brieger nach Brüssel am Freitag 06. Mai 2022 in Wien.

Veröffentlicht: 17. Mai 2022 11:12 Uhr
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat Österreichs Neutralität einmal mehr verteidigt. Für Österreich sei "die Situation verfassungsrechtlich ganz klar", da es im Unterschied zu den beiden bündnisfreien Staaten neutral sei, erklärte Tanner am Rande eines Treffens mit ihren EU-Amtskollegen am Dienstag in Brüssel. Schweden und Finnland hatten unlängst angekündigt, einen Antrag für eine NATO-Mitgliedschaft zu stellen.
SALZBURG24 (jp)

"Das ist die Entscheidung jedes einzelnen Staates, einem Bündnis beizutreten", so Tanner, nachdem Finnland und Schweden einen Antrag stellen wollen. Die Neutralität liege "im Herzen der Österreicher", bekräftigte Tanner. Die Diskussion über ein österreichisches Sicherheitsdoktrin laufe gerade im Parlament, "an dem Ort, der auch dafür zuständig ist", sagte die Verteidigungsministerin. "Es muss gesprochen und diskutiert werden darüber, das ist ja auch gerade im Gange."

 

Österreich liefert nicht-tödliche Waffen

Tanner und ihre EU-Amtskollegen befassen sich am Dienstag mit dem Krieg in der Ukraine. Bei dem Brüsseler Treffen wollen sich die Vertreter der EU-Länder per Videokonferenz mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sowie mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg austauschen. Die Ukraine erhofft sich mehr schwere Waffen.

Schweden will Antrag auf NATO-Mitgliedschaft stellen

Schweden will NATO-Mitglied werden. Das Land werde einen Antrag zur Aufnahme in das Verteidigungsbündnis stellen, sagte die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Montag in Stockholm.

Österreich dürfe aufgrund seiner Neutralität nur nicht-tödliche Waffen liefern, betonte Tanner. Das sei bereits mit Schutzausrüstung geschehen, derzeit berate man auch über medizinisches Hilfsgut. Das österreichische Budget sollte dafür ausreichen, sagte die ÖVP-Politikerin.

EU-Mission mit österreichischen Soldaten

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will die Verteidigungsminister zudem über die Lage im westafrikanischen Mali informieren. Zuletzt hatte die EU ihre dortige Mission EUTM, an der auch österreichische Soldaten beteiligt sind, zurückgefahren. Sie bildetet die malischen Streitkräfte nur mehr in rechtlichen Fragen aus. Für besondere Kritik sorgte im Westen, dass mittlerweile russische Söldner - die sogenannte "Wagner"-Gruppe - und Militärs in Mali agieren.

Finnland einigt sich auf NATO-Beitritt

Finnland will Mitglied der NATO werden. Das Land werde einen entsprechenden Antrag zur Aufnahme in die Militärallianz stellen, teilten der finnische Präsident Sauli Niinistö und Regierungschefin …

Österreich habe das Kommando bis 21. Juni inne, mit planmäßiger Übergabe an Tschechien, so Tanner. "Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich nicht, was dem entgegensprechen soll", fügte Tanner auf die Frage nach einem möglichen Ende der Mission hinzu. Man beobachte die Situation mit der "Wagner"-Gruppe. "An oberste Stelle stehe der Schutz der Soldatinnen und Soldaten", bekräftigte die Verteidigungsministerin.

(Quelle: apa)

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