Alle vier Jahre erhebt die Health Behaviour in School-aged Children Study (HBSC) der WHO den Gesundheitszustand von Schulkindern. In Österreich wurden zuletzt im Schuljahr 2021/22 rund 7.000 Kinder und Jugendliche in den Schulstufen 5, 7, 9 und 11 dazu befragt – also Kinder im Alter von zehn bis 17 Jahren. Im Anschluss die wichtigsten Ergebnisse in diversen Kategorien von Alkohol bis Sexualverhalten.
Alkohol
Rauchen
Beschwerdelast
Cannabis
Sexualverhalten
Einsamkeit
Gewicht
Körperliche Aktivität
Mobbing
Problematischer Medienkonsum
Alkohol
In der neunten Schulstufe konsumiert jeweils die Hälfte der Mädchen wie auch Burschen nie Alkohol, in der elften Schulstufe beträgt dieser Anteil jeweils ein Drittel. An mindestens sechs Tagen pro Monat trinken in der neunten Schulstufe zwölf Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Burschen, in der elften Schulstufe tun dies in beiden Geschlechtern jeweils 20 Prozent.
Rauchen
In der neunten Schulstufe rauchen 19 Prozent der Mädchen und 16 Prozent der Burschen "normale" Zigaretten, in der elften Schulstufe sind es 26 Prozent der Mädchen und 15 Prozent der Burschen. Auf E-Zigaretten setzen in der neunten Schulstufe jeweils 19 Prozent bei beiden Geschlechtern, in der elften Schulstufe sind es 16 Prozent der Mädchen und elf Prozent der Burschen. Die Zahl der Nichtraucher bei den Burschen ist seit 2010 kontinuierlich gestiegen, bei den Mädchen gab es diesen Anstieg nur zwischen 2010 und 2014.
2010 hätten noch 40 Prozent angegeben, Zigaretten zu rauchen, teilt das Gesundheitsministerium am Montag in einer Aussendung mit. Stattdessen seien mittlerweile aber andere Nikotinprodukte wie E-Zigaretten, Wasserpfeifen, Snus bzw. Nikotinbeutel hoch im Kurs. Von den Mädchen und Burschen in Schulstufe 9 und 11 hätte ungefähr die Hälfte bereits mindestens eines der abgefragten Nikotinprodukte wie beispielsweise Nikotinbeutel ausprobiert. Burschen würden dies oft in etwas jüngerem Alter tun als Mädchen.
Aktuell würde je rund ein Drittel der Mädchen und der Burschen mindestens ein Nikotinprodukt konsumieren. Gesundheitsminister Johannes Rauch Grüne) verweist in der Aussendung auf eine entsprechende Novelle des Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetzes, die sich gerade in finaler Abstimmung befinde. „Es besorgt mich, dass fast die Hälfte der 15-Jährigen bereits einmal nikotinhaltige Produkte zu sich genommen haben. Nikotin ist und bleibt ein Nervengift, es macht abhängig, egal wie es konsumiert wird. Daher gehört es auch schnellstmöglich gesetzlich reguliert. Der Entwurf dazu liegt beim Koalitionspartner“, so Rauch.
Beschwerdelast
Die sogenannte mittlere Beschwerdelast der Jugendlichen ist seit 2010 kontinuierlich gestiegen - bei den Mädchen stärker als bei den Burschen. In diese Kategorie fließen diverse Faktoren wie häufige Kopf- oder Bauchschmerzen, häufige schlechte Laune oder Gereiztheit, Einschlafschwierigkeiten etc. ein. In allen Altersgruppen ist die Beschwerdelast bei Mädchen höher als bei Burschen - besonders deutlich wird dies ab Schulstufe 7, also bei den ca. 13-Jährigen, wenn im Regelfall die Pubertät beginnt.
Cannabis
Cannabis wird aktuell von sieben Prozent der Mädchen und neun Prozent der Burschen ab der neunten Schulstufe konsumiert. Bei den Mädchen hat es dabei zuletzt einen Anstieg gegeben, bei den Burschen kam es nach einem Anstieg zwischen 2014 und 2018 zuletzt zu keiner statistisch signifikanten Veränderung.
Sexualverhalten
Jeweils ein Viertel der Burschen und Mädchen (ab Schulstufe 9) hatte bereits Geschlechtsverkehr. 87 Prozent gaben an, beim "ersten Mal" 14 Jahre oder älter gewesen zu sein.
Einsamkeit
In den letzten zwölf Monaten fühlten sich nur 34 Prozent der Mädchen in den Schulstufen 9 und 11 selten bis nie einsam, bei den Burschen beträgt dieser Anteil 57 Prozent. Mit zunehmendem Alter wird das Gefühl häufiger geäußert - dieser Indikator wurde in der Pandemie erstmals erhoben.
Gewicht
15 Prozent der Mädchen sind laut Studie untergewichtig und 17 Prozent übergewichtig bzw. adipös. Demgegenüber betragen diese Raten bei Burschen zehn Prozent für Untergewicht und 25 Prozent für Übergewicht oder Adipositas. Gegenüber den letzten Erhebungen ist die Zahl der Übergewichtigen bei beiden Geschlechtern deutlich gestiegen.
Körperliche Aktivität
Mindestens vier Mal pro Woche mit höherer Intensität aktiv sind 30 Prozent der Mädchen und 52 Prozent der Burschen. Umgekehrt sind 17 Prozent der Mädchen und acht Prozent der Burschen nie auf diese Weise aktiv. Gegenüber 2018 bewegen sich die Jugendlichen wieder mehr - für den Anstieg verantwortlich sind vor allem ältere Schülerinnen und Schüler.
Mobbing
Je nach Schulstufe zwischen drei und zwölf Prozent der Mädchen und zwischen vier und 13 Prozent der Burschen wurden in den letzten Monaten mehrmals in der Schule gemobbt. Rund zwei Prozent der Mädchen und fünf Prozent der Schüler outeten sich umgekehrt als Mobbing-Täter. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die sich als Mobbing-Opfer oder Mobbing-Täter bezeichnen, ist dabei zwischen 2010 und 2018 deutlich zurückgegangen und seither gleichgeblieben. Zugenommen hat dagegen Cybermobbing: Je nach Schulstufe zwischen acht und 13 Prozent der Jugendlichen wurden in den letzten Monaten zumindest einmal Opfer.
Problematischer Medienkonsum
Zehn Prozent der Mädchen und sieben Prozent der Burschen zeigen eine problematische Nutzung sozialer Medien. Am stärksten betroffen sind Mädchen der Schulstufen 7 und 9, am wenigsten Burschen der Schulstufe 11.
(Quelle: salzburg24)