Über einen 20-Jährigen, der nach einem Tötungsdelikt an einer 47-Jährigen in einer Wohnung im grünen Prater in Wien-Leopoldstadt festgenommen wurde, ist am Freitag die Untersuchungshaft wegen Tatbegehungsgefahr verhängt worden. Das teilte die Sprecherin des Wiener Landesgerichts, Christina Salzborn, auf Anfrage der APA mit. Bei der Haftverhandlung machte der 20-Jährige keine Angaben. Seitens der Staatsanwaltschaft Wien wurde auch ein psychiatrisches Gutachten beantragt.
20-Jähriger gesteht Tötung von 47-Jähriger
Bei der Polizei hatte der 20-Jährige nach Angaben vom Donnerstag ein Geständnis abgelegt. Der Mann sei psychisch krank, er befand sich deswegen auch in Behandlung, so Vertreter der Exekutive. Das spätere Opfer habe der Verdächtige "vor mehreren Jahren bei einem stationären Spitalsaufenthalt kennengelernt", sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger am Donnerstag.
Treffen für Drogenkonsum
Der 20-Jährige hatte sich am Dienstagabend mit der Frau in der online buchbaren Wohnung in der Apartmentanlage getroffen. Offenbar hatten sie vereinbart, gemeinsam Suchtgift zu konsumieren, so die Polizei. Beide waren in Wien in unterschiedlichen Bezirken aufrecht gemeldet.
In dem Apartment wurde der 47-Jährigen massive Gewalt angetan. "Ein Augenzeuge im Stiegenhaus der Anlage gab an, gesehen zu haben, wie ein Mann eine Frau am Boden schlug und dann wieder in die Wohnung zog", hatte ein Sprecher der Landespolizeidirektion noch am Mittwoch der APA berichtet. Auch Hilferufe der Frau wurden von mehreren Personen vernommen.
Die Polizei fand das Opfer dann nur mehr leblos vor. Der 20-Jährige wurde in der Wohnung festgenommen. Er behauptete, es habe einen Streit gegeben und er habe sich gegen angebliche Angriffe der 47-Jährigen "gewehrt", hatte es nach seiner Festnahme geheißen.
Wo Frauen bei Gewalt Hilfe finden
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter 0800-222-555, beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217. Unter 133 ist außerdem die Polizei erreichbar.
(Quelle: apa)