"Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat das Rektorat der Universität Salzburg festgelegt, dass alle Präsenzlehrveranstaltungen mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres eingestellt und sofern möglich auf digitale Lehrformate umgestellt werden." Das schreibt die Universität in einer Aussendung am Dienstag. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Uni werden ihre Arbeit wie gewohnt fortsetzen.
Prüfungen finden weiter statt
Auch Prüfungen finden weiter statt, sagte einen Sprecherin der Universität zur APA. Das betreffe sowohl mündliche kommissionelle Prüfungen wie schriftliche Prüfungen, wo Studierende - wenn notwendig - auf größere Hörsäle ausweichen oder auf mehrere Hörsälen aufgeteilt werden. Damit könne ein entsprechender Abstand zwischen den Studierenden untereinander gewährleistet werden.
PMU sagt große Veranstaltungen ab
Bei der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU), der Fachhochschule Salzburg und der Universität Mozarteum tagten am frühen Nachmittag noch die Verantwortlichen. "Momentaner Stand ist, dass das Haus nicht geschlossen wird, aber sofort alle Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern abgesagt wurden. Heute Abend ist davon etwa ein Klavierkonzert betroffen", sagte ein Sprecher der Universität Mozarteum zur APA. Was die Lehrveranstaltungen betreffe, werde derzeit noch beraten. Es sei etwa zu klären, wie mit Studierenden umgegangen wird, die Einzelunterricht bei einem Professor oder einer Professorin nehmen.
Einschränkungen an Österreichs Unis
Die Einschränkungen gelten für sämtliche Universitäten, Privatuniversitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. An den mehr als 70 Hochschulen studieren insgesamt fast 380.000 Personen. "Alles, was publikumsintensiv ist, wird zurückgefahren", so Faßmann. Lehrveranstaltungen sollen vor allem über Distance Learning stattfinden. Große Bibliotheksräume werden geschlossen, Sportveranstaltungen an den Universitätssportinstituten nicht stattfinden. Der Forschungsbetrieb wird dagegen weitergeführt.
"Keine Notwendigkeit" an Schulen
An den Schulen werde man von großflächigen Schließungen dagegen vorerst absehen, betonte Faßmann. Dafür gebe es derzeit "keine Notwendigkeit". Diese sei erst dann gegeben, wenn die Gesamtzahl der Erkrankungen drastisch zunehmen würde - unabhängig von etwaigen Erkrankungen an Schulen selbst. Bei Verdachtsfällen bzw. tatsächlichen Infektionen an Schulen gelten die bisherigen Regelungen etwa mit zeitweiligen Schließungen oder der Absonderung von Klassen.
Grund für die unterschiedliche Behandlung von Schulen und Unis sei die unterschiedliche Form des Kontakts. An den Hochschulen würden zahlreiche Studenten aus anderen Staaten - etwa aus Südtirol - studieren. "Schulen sind viel kleinere lokalere Einheiten", so Faßmann.
Coronavirus: Verpflichtende Einstellung am Montag
Die erst ab Montag einsetzende Verpflichtung zur Einstellung von Präsenz-Lehrveranstaltungen an den Hochschulen aufgrund des Coronavirus begründete Faßmann mit nötigen Vorbereitungsmaßnahmen. Noch nicht klar ist, ob der Schulbetrieb an den Übungsschulen der Pädagogischen Hochschulen (PH) weitergeht. Jede PH hat meist eine angeschlossene Volks- und Neue Mittelschule, an denen die angehenden Lehrer übungsweise unterrichten bzw. am Unterricht teilnehmen.
(Quelle: apa)