"Mord aus Liebe"

Vater in Tirol tötet seine Kinder: 20 Jahre Haft

Heute, Dienstag, 27. Juli 2021 begann in Innsbruck der Prozess gegen einen 29-jährigen Mann, der angeklagt ist im Dezember seine beiden Töchter im Tiroler Ötztal ermordet zu haben. Im Bild: Der Angeklagte am Dienstag, 27. Juli 2021 vor Prozessbeginn im Landesgericht Innsbruck.
Veröffentlicht: 27. Juli 2021 11:30 Uhr
Der 29-Jährige, der Ende Dezember des vergangen Jahres in Längenfeld (Bezirk Imst) seine beiden Töchter im Alter von neun Monaten und zweieinhalb Jahren getötet haben soll, wurde am Dienstag am Landesgericht Innsbruck zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig. Als strafmildernd führte die Richterin an, dass der Angeklagte sofort umfassend geständig und unbescholten war. Dem Verurteilten attestierte der psychiatrische Gutachter ein Burn-out.Nach dem geplanten - aber letztlich gescheiterten - Suizid habe er seine Frau nicht "überfordert" zurücklassen wollen.

"Mord aus Liebe"

Die Tat habe er "minutiös geplant", so der psychiatrische Sachverständige, der von einem "Mord aus Liebe" sprach. Der Angeklagte habe unter einem "echten Burn-out" gelitten.

Dieser Zustand "extremer psychischer Erschöpfung und Ermüdung" habe letztlich zu Suizidgedanken geführt. Seine beiden Töchter im Alter von neun Monaten und zweieinhalb Jahren sollten mit ihm sterben, weil er seine Frau nicht mit einer "Doppelbelastung" zurücklassen wollte, zitierte der Staatsanwalt im Eingangsplädoyer den Angeklagten. Er habe "Zeit mit den Kindern im Himmel verbringen" und dort "ohne Druck und ohne Belastung mit ihnen spielen wollen".

Zwei Kinder in Tirol getötet

In Längenfeld (Tirol) ist es heute zu einer grausamen Bluttat gekommen. Zwei Kinder im Alter von neun Monaten und zwei Jahren sind erdrosselt worden. Der Vater gilt als tatverdächtig.

Kinder getötet: Vater gestand die Tat

Die Tötung von zwei Mädchen im Alter von neun Monaten und zwei Jahren im Ötztaler Ort Längenfeld (Bezirk Imst) ist nun geklärt. Der Vater der beiden hat gestanden. Als Motiv gab er berufliche und …

28. Dezember genau ausgesucht

Der 29-Jährige habe den 28. Dezember bewusst als den Tag auserkoren, an dem alle drei sterben sollten. Über die Weihnachtsfeiertage hätten Verwandte noch die Gelegenheit gehabt, die beiden Mädchen zu sehen. Eine Tat aus Affekt könne deshalb ausgeschlossen werden, so der Staatsanwalt. Der zweifache Vater sei zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig gewesen, attestierte der psychiatrische Gutachter. Allerdings, so die Verteidigung im Anfangsplädoyer, habe ein "massiver Überforderungszustand" vorgelegen.

Verteidigung plädiert auf "besonderen Milderungsgrund"

"Bemerkenswert" und für ihn ein "besonderer Milderungsgrund" sei nicht nur die Tatsache, dass der 29-Jährige bis zum Tatzeitpunkt unbescholten war, sondern auch die Einvernahmen der Zeugen und Bekannten, im Zuge derer "kein böses Wort" gegen den Angeklagten gefallen sei.

Mutter zum Tatzeitpunkt in der Arbeit

Die Tat hatte sich im gemeinsamen Haus der jungen Familie ereignet, die Mutter war zum Tatzeitpunkt in der Arbeit, der Vater beaufsichtigte die beiden Kinder. Der Angeklagte gab an, seine beiden Mädchen nach dem gemeinsamen Frühstück mit einem Kopfpolster erstickt und erwürgt zu haben. Diese Angaben wurden vom Gerichtsmediziner bestätigt. Nach dem Tod der Mädchen habe der Vater drei Suizidversuche überlebt.

(Quelle: apa)

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