Jede dritte Person in Österreich ist von Verkehrslärm belastet, verweist die Mobilitätsorganisation VCÖ anlässlich des Tages gegen Lärm am Mittwoch auf aktuelle Daten der Statistik Austria. Häufigster Lärmerreger sei Kfz-Verkehr, der von 84 Prozent als Verursacher genannt wurde. Niedrigere Tempolimits, mehr Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet und die Förderung von Gehen und Radfahren seien wirksame Maßnahmen gegen Verkehrslärm, teilte der VCÖ am Dienstag in einer Aussendung mit.
"Zu viel Verkehr und zu hohes Tempo erhöhen für Anrainerinnen und Anrainer die Belastung", sagte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Im aktuellsten Mikrozensus der Statistik Austria gaben 34 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren an, von Verkehrslärm belastet zu werden. Das seien in Summe 2,57 Millionen Menschen. Davon geben 84 Prozent den Kfz-Verkehr als Ursache an, zehn Prozent den Flugverkehr und sechs Prozent Eisenbahnen und Straßenbahnen. Im Bundesland Salzburg geben mit 31 Prozent etwas weniger der Menschen an, von Verkehrslärm betroffen zu sein. In Zahlen sind das laut VCÖ rund 40.600 Personen, die vom Lärm des Schwerverkehrs, der Lkw und Busse umfasst, betroffen sind. Etwa gleich viele fühlen sich durch den Lärm von Mopeds und Motorrädern gestört. Innerhalb der Kfz wird der Autoverkehr am häufigsten als Lärmerreger genannt, nämlich von 47.600 Personen.
Maßnahmen für mehr Ruhe einfach umsetzbar
Dauerhafte Lärmbelästigung könne laut VCÖ Schlafstörungen, erhöhten Blutdruck oder sogar Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachen. Es gebe aber bereits wirksame Maßnahmen dagegen, die man auch rasch umsetzen könne. Tempo 30 statt 50 nehme das menschliche Ohr in etwa so wahr wie die Halbierung der Verkehrsmenge. Auch auf Freilandstraßen, Autobahnen und Schnellstraßen helfe eine Reduktion des Tempolimits in betroffenen Gebieten.
Gemeinden und Städte können die Verkehrslärmbelastung für die Bevölkerung auch reduzieren, indem sie Gehen und Radfahren forcieren. Der VCÖ rief in der Aussendung dazu auf, bis zum 4. Mai Problemstellen beim Radfahren auf einer Online-Karte auf der Website des VCÖ zu markieren. Die Einträge werden gesammelt und an die zuständigen Behörden weitergeleitet, hieß es.
(Quelle: apa)