Gewessler plant Gesetz

Vernichtung von Retourware soll verboten werden

ZU APA-TEXT CI - THEMENBILD - Illustration zum Thema Zoll / Zollkontrolle. Ein Zollbeamter am Dienstag, 25. Juni 2013, während einer Kontrolle von verdächtigen Paketen im Zollamt Wien - Zollstelle Wien Post. Pro Woche werden 4000 bis 6000 Pakete kontrolliert. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
Veröffentlicht: 25. November 2022 13:05 Uhr
Mindestens 1,31 Mio. Retourenpakete mit Kleidung sollen allein im Vorjahr in Österreich in den Müll gewandert sein. Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) will der Massenvernichtung nun mit einem Verbot einen Riegel vorschieben.
SALZBURG24 (mp)

Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) will ein Vernichtungsverbot für Neu- und neuwertige Waren einführen. Gerade im Onlinehandel würden Tonnen von retournierten oder übrig gebliebenen Textilien und Elektrogeräten im Müll landen. Die Initiative, die sie am "Black Friday" mit dem oö. Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) in Linz präsentierte, geht auf eine Empfehlung des Klimarats zurück.

4,6 Mio. Kilo an Kleidung in Österreich vernichtet

Nach Schätzung von Greenpeace wurden in Österreich im Vorjahr 4,6 Millionen Kilogramm ungenutzter Textilien vernichtet, mindestens 1,31 Millionen Retourenpakete mit Kleidung und 120.000 mit Elektroartikeln landeten demnach am Müll. "Wenn man sich diese Zahlen anhört, dann weiß man, da läuft was falsch", sagte Gewessler, denn gerade die Produktion von Textilien und Elektroartikeln sei energie- und rohstoffintensiv. Vor allem im Online-Handel würden durch die Vernichtung der Waren Ressourcen vernichtet. Besser sei es, "einen sozialen Beitrag zu leisten" und Gebrauchtes weiterzugeben. "Um diese grassierende Verschwendung einzudämmen, braucht es auch in Österreich ein Vernichtungsverbot für Neuwaren und neuwertige Waren".

 

Wie sollen Online-Riesen verpflichtet werden?

Nächste Woche will Gewesslers Ministerium Gespräche mit Branchenvertreter:innen, sozialen und zivilgesellschaftlichen Organisationen beginnen, um zu erarbeiten, wie man ein Vernichtungsverbot umsetzen könne. Auch die Abstimmung mit dem Koalitionspartner ÖVP steht noch bevor. Vage blieb die Ministerin zu der Frage, wie man denn die großen Online-Riesen binden wolle: "Es sind alles dicke Bretter, die wir hier bohren", möchte sie das Problem Stück für Stück angehen und verwies darauf, dass es in Spanien, Frankreich und Deutschland bereits Vernichtungsverbote gebe.

 

Greenpeace befürwortet Vernichtungsverbot für Retourware

Greenpeace begrüßte Gewesslers Initiative und forderte von Politik und Wirtschaft eine "rasche Umsetzung und Transparenz im Umgang mit Überschussware und Retouren". Das Verbot müsse alle Produktgruppen umfassen, rasch gesetzlich verankert und konsequent kontrolliert werden. Denn laut Expertenschätzungen würden bis zu 30 Prozent der für Industriestaaten produzierten Kleidung nicht verkauft, so Greenpeace-Konsumexpertin Lisa Panhuber.

(Quelle: apa)

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Von SALZBURG24 (alb)
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